In den Sommerferien ist im Honigstal Hochsaison

In der Kurzzeit-Pflegeeinrichtung an der Heckinghauser Straße können acht Patienten betreut werden.

In den Sommerferien ist im Honigstal Hochsaison
Foto: Stefan Fries

Heckinghausen. Es ist Hochsaison im Honigstal. In den Sommerferien sind alle Betten belegt. Acht Gäste können dort wohnen. Doch das Honigstal ist kein Hotel. Es ist eine KurzzeitPflegeeinrichtung, die von einem Verein geleitet wird.

Seit bald zehn Jahren werden pflegebedürftige Menschen betreut, wenn die Angehörigen, die sich sonst um sie kümmern, verhindert sind oder aus einem anderen Grund die Pflege Zuhause nicht möglich ist. Rund vier Jahre Vorlaufzeit waren nötig, bevor Anne Lieberoth-Leden und ihre Kolleginnen am 6. Dezember 2004 die Eröffnung der Kurzzeitpflege an der Heckinghauser Straße 227 feiern konnten. „Anne wollte zeigen, dass Pflege mehr kann“, erzählt Pflegedienstleiterin Almut Hartenstein-Pinter. Deshalb gebe es nur examiniertes Personal, so dass jeder alles machen kann und darf.

„Wir sind ein Verein und versuchen, so wenig institutionell wie möglich zu sein“, sagt Hartenstein-Pinter. Das spiegelt sich im Äußeren wider: Die Zimmer der Patienten sind hell und freundlich. Die Pflegerinnen gehen auf die Bedürfnisse der Gäste ein. „Für die Angehörigen ist es wichtig, ihre Lieben gut betreut zu wissen“, weiß Hartenstein-Pinter.

Urlaub und Krankheit der Angehörigen sind die häufigsten Gründe, warum Patienten ins Honigstal kommen. Die 23-jährige Rollstuhlfahrerin Johanna ist bereits zum 15. Mal in der Kurzzeitpflege. „Meine Werkstatt hat zu, ich kann nicht arbeiten gehen“, erzählt sie fröhlich. Daher macht sie Urlaub im Honigstal. „Mir gefällt es hier sehr gut.“ Neben Johanna sitzen vier ältere Damen um den Tisch in der Küche. Manche sind dement. Ein schwerstpflegebedürftiger Mann wird mit seinem Krankenbett auf den Balkon geschoben. „Unser Verständnis ist es, Menschen in Übergangssituationen zu unterstützen“, sagt die Pflegedienstleiterin. Daher spielen Alter oder die Art der Krankheit keine Rolle. Obwohl die Einrichtung von den Pflegekassen Geld für die Pflege erhält, muss der Verein jedes Jahr 65 000 Euro einwerben, um alle Kosten zu decken.

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