Kirche Hubertus-Messe statt Hasenjagd in Beyenburg

Beyenburg · In der Beyenburger Klosterkirche waren traditionell Greifvögel dabei.

 Aufgrund der steigenden Infektionszahlen kamen weniger Besucher als üblich zur Hubertus-Messe in der Beyenburger Klosterkirche.

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen kamen weniger Besucher als üblich zur Hubertus-Messe in der Beyenburger Klosterkirche.

Foto: ANNA SCHWARTZ

„Es ist gut, sich in dunklen Momenten an Lichtgestalten wie St. Martin, Sankt Hubertus oder den heiligen Nikolaus zu erinnern. Deshalb soll diese Messe ein Lichtblick in schwierigen Zeiten sein“, sagte Ordensbruder Dirk  zum Beginn der Hubertus-Messe am Samstagabend  in der Beyenburger Klosterkirche.

Nachdem der Gottesdienst zu Ehren des Schutzpatrons der Jagd, St. Hubertus, im vorigen Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, kamen diesmal die Gläubigen unter strenger Einhaltung der Hygiene-Vorschriften  in dem festlich geschmückten Gotteshaus, Wuppertals ältester Kirche,  zusammen.

Auftritt der
Jagdhornbläser

Die Decke eines Hirsches und darüber das Geweih eines Achtenders im grün geschmückten Altarraum sind ebenso Tradition wie die von der Hückeswagener Privatfalknerei Gassmann mitgebrachten Greifvögel Moritz, ein riesiger Uhu, und Kira, ein amerikanischer Wüstenbussard. Betreut von Gertrud und Detlef Gassmann verfolgten sie das Geschehen aufmerksam.

Auch die melodischen Signale der 35-köpfigen  Jagdhornbläsergruppe Schwelm/Wuppertal Barmen, die den Gottesdienst klangvoll bereicherten, gehörten dazu. Sie konnten die Vögel nicht aus der Ruhe bringen. Allerdings sind sie nicht immer so friedlich und geduldig, wie Gertrud Gassmann versicherte: „Die sechs Greifvögel, die wir in Hückeswagen haben, werden regelmäßig zur Jagd auf Hasen, Kaninchen und Krähen mitgenommen. Die sind im täglichen Training.“

Wie immer passend zur Hubertus-Messe die Beyenburger Schützenbruderschaft St. Anna et Katharinae, die in ihren grünen Uniformen das Bild eines ungewöhnlichen Gottesdienstes abrundeten, der inzwischen in Beyenburg  zu einer liebgewordenen Gewohnheit  geworden ist.

„So kann mein Leben
nicht weitergehen“

Der neue Bezirksbürgermeister Andreas Bialas, der in diesem Jahr   während der Überschwemmungskatastrophe am 14. Juli und  in den Tagen danach zusammen mit Bruder Dirk und seinem Parteifreund Helge Lindh (SPD) Hand angelegt hatte, würdigte in seinem Grußwort den heiligen Hubertus ebenso wie Pfarrer Michael Grütering.

Der schlug in seiner Predigt den Bogen der Bewusstseinsänderung des Schutzpatrons vom ehrgeizigen  Jäger zum verantwortungsvollen Heger zur heutigen Zeit. „So kann mein Leben nicht weitergehen“, zitierte Pfarrer Grütering den Heiligen und mahnte für Gegenwart und Zukunft ebenfalls einen Umdenkprozess beim Umgang mit der Schöpfung an.

„Viele, die sich  ursprünglich  angemeldet hatten, sind wegen der derzeit steil ansteigenden Infektionszahlen nicht gekommen“, stellte Bernd Grasedieck von Förderverein zum Erhalt des Klosters Beyenburg fest, als er die stark gelichteten Bankreihen am Samstagabend betrachtete. Doch wer gekommen war, der wurde auch nach dem Gottesdienst im Klosterhof mit einem zusätzlichen Ständchen der Jagdhornbläser Schwelm/Wuppertal Barmen ebenso belohnt wie am vom Förderverein  eigens hergerichteten Stand, wo es Grillwürstchen und wärmenden Glühwein gab.

„Es hat mir sehr gut gefallen“, sagte Langerfeld-Beyenburgs Bezirksbürgermeister Andreas Bialas, der erstmals eine Hubertus-Messe miterlebt hatte, am Ausgang der Klosterkirche.

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