High-Tech-Bänder für Autos statt für Haarschleifen und BHs

Bandweberei Amohr feiert das 100-jährige Bestehen und setzt längst auf technische Textilien.

Barmen. Als die Bandindustrie in der Region auf Hochtouren lief, die Bänder über die bestens vernetzten Händler mit Sitz an der Hofaue in die ganze Welt verkauft wurden und der Name Barmer Artikel selbst in New York ein fester Begriff war, nahm auch die Geschichte der Bandweberei August Mohr ihren Anfang: Vor 100 Jahren war das; zu einer Zeit, in der die Buchhaltung noch in Schönschrift geführt wurde und Konkurrenz das Geschäft belebte, statt den Markt zu belasten.

Früh nach der Gründung profitierte das Unternehmen beispielsweise von der boomenden Nachfrage nach Haarschleifen. Mit der Marke „Unzerreißbar“ war Mohr damit gut im Geschäft. Schreibmaschinenbänder waren ein weiteres gut laufendes Geschäftsfeld.

1960 folgte der Umzug an die Hünefeldstraße, wo auch heute noch das Stammwerk des Unternehmens steht und von Entwicklung über Einkauf, Muster- und Serienfertigung bis zum Vertrieb und kaufmännischen Bereichen alle Funktionen wahrgenommen werden. Einen weiteren auf Serienproduktion ausgerichteten Betrieb gibt es seit 1971 im österreichischen Laa. Dort wurden die Kapazitäten seitdem bereits mehrfach erweitert.

Die Umstellung auf technische Textilien erfolgte bereits ab 1950. Seit 1997, dem Jahr, in dem Christoph Mohr als Geschäftsführer anfing, hat sich Amohr zudem von modischen Kollektionen getrennt und ganz auf technische Textilien konzentriert. Schon zuvor wurden beispielsweise erste elektrische Bänder gefertigt, die als Weidezaunbänder fungierten.

Heute fertigt das Unternehmen technische Bänder vor allem für Industrieanwendungen, so Mohr. Sie werden beispielsweise im Automobil eingesetzt — zum Beispiel als hitzebeständiges isolierendes Element in Generatoren oder Motoren. Zunehmend wird wohl auch Elektronik in der Bekleidung eine Rolle spielen. Mit den leitfähigen Bändern von Amohr kann dabei die Verbindung geschaffen werden. Und leitfähige Bänder von Amohr sind je nach Anforderung nahezu unzerstörbar.

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