Heimatshoppen „Eigentlich kriegt man alles im Tal“

Langerfeld · „Heimat shoppen“-Familie Griesbach aus Langerfeld zieht nach sechs Einkaufswochen im Lokalen eine erste Bilanz.

Familie Griesbach ist mit den Einkaufsmöglichkeiten in Wuppertal zufrieden.

Familie Griesbach ist mit den Einkaufsmöglichkeiten in Wuppertal zufrieden.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

. Seit Anfang September ist Familie Griesbach aus Langerfeld eine „Heimat shoppen“-Familie. Seitdem berichtet sie auch regelmäßig auf Facebook von ihren Eindrücken. Und nach fast sechs Wochen Einkauf im Lokalen zieht Ramona Griesbach eine erste, positive Bilanz: „Eigentlich kriegt man alles in Wuppertal.“

Bei der Aktion „Heimat shoppen“ handelt es sich um eine Imagekampagne der Industrie- und Handelskammern, um Einzelhändler, Dienstleister und Gastronomen durch lokale Käufe zu stärken. In diesem Jahr läuft die Aktion auch zum ersten Mal in Wuppertal.

Und im Rahmen der Shopper-Kampagne wurde Familie Griesbach aus Wuppertal-Langerfeld aus einer Vielzahl von Bewerbern von der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid ausgewählt. Bis Weihnachten werden die Griesbachs von ihren Erlebnissen im Wuppertaler Einzelhandel berichten.

Damit es auch Spaß macht, hat die Familie einen Einkaufsgutschein in Höhe von 1000 Euro von der IHK und der Stadtsparkasse Wuppertal erhalten. Damit wurde zumindest ein großer Anreiz gesetzt, um vor Ort aktiv zu werden.

Das Einkaufsverhalten der Familie habe sich laut Ramona Griesbach trotzdem nicht komplett gedreht. „Für Anschaffungen für die Schule, für Klamotten oder Geschenke gehen wir zum Beispiel nach Elberfeld“, sagt Griesbach. „Aber das haben wir natürlich vorher auch schon getan.“ Es seien eher die spezielleren Kaufwünsche, die sie zur aktiven Verhaltensänderung veranlassten.

 „Mein Sohn spielt zum Beispiel Baseball“, sagt Griesbach. Und gerade für etwas ausgefallenere Sportarten vor Ort etwas zu bekommen, sei nicht ganz leicht. Normalerweise würden sie dafür nach Düsseldorf oder sogar Dortmund fahren. Oder eben im Internet bestellen. „Jetzt aber wollen wir mal schauen, was wir vor Ort bekommen und ob wir vielleicht sogar etwas in die Filiale geschickt bekommen können“, sagt Griesbach.

In der Regel handele es sich bei diesen Dingen auch um planbare Käufe, die Zeit hätten. „Da muss man dann einfach mal abwarten und sich zwingen, nicht sofort im Internet zu bestellen“, sagt Griesbach. Schwergefallen sei ihr der Verzicht auf einen Internetkauf aber bei einem Produkt, das man auch in Wuppertal bekommt. Einen Trinkwassersprudler.

„Und der war tatsächlich im Internet 20 bis 50 Euro günstiger“, sagt Griesbach. Trotzdem habe sie gewartet und am Ende doch noch ihr Wunschgerät im Tal gefunden. Dieses sei am Ende sogar noch günstiger als im Internet gewesen.

„Es lohnt sich also, wenn man warten kann“, sagt Griesbach. Trotzdem könne sie viele Menschen verstehen, die aus Zeitgründen vielleicht gar nicht anders könnten, als im Netz zu bestellen.

„Und Weihnachten wird auch noch eine Herausforderung“, sagt sie. „Da ist es so leicht, den Knopf zum Beispiel für Geschenke zu drücken.“ Bislang aber hat Familie Griesbach durchgehalten. Auch, weil es eben nicht alles bei Internethändlern gibt.

„Zum Beispiel haben wir Holz für unsere Terrasse neu gekauft“, sagt Griesbach. Bei der Abwägung zwischen Netzkauf oder Ortserwerb haben sie sich bewusst für einen Anbieter aus Wuppertal entschieden.

„Da hatten wir Service und jetzt immer noch einen Ansprechpartner“, sagt Griesbach. Eine Konstellation, die man so leicht nicht im Internet finde.

Der lokale Einkauf hat noch weitere Vorteile, aber auch Nachteile. „Man muss sich natürlich fertig machen, losgehen, suchen und das ist Aufwand, klar“, sagt Griesbach. „Aber auf der anderen Seite wird man auch belohnt.“ Man würde auch vieles bei den Einkaufstouren erleben. „Und da kann ja auch mal quatschen“, sagt Griesbach. Außerdem habe sie auf ihren Streifzügen schon viele kleine Läden gefunden, die immer einen Blick wert seien. Bei Facebook präsentiert sie diese Erfahrungen. „Ich finde aber, dass der Einzelhandel noch mehr machen könnte“, sagt Griesbach.

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