Hatzfeld: Kleine Handwerker im Einsatz

Aus 15 000 Euro Spendengeldern bauen Eltern und Kindergarten einen neuen Spielplatz.

Wuppertal. Eigentlich kennt man spielende und lachende Kinder nur von montags bis freitags im Kindergarten an der Wilkhausstraße. Seit etwa drei Jahren gibt es das in unregelmäßigen Abständen auch samstags - teilweise sogar sonntags. Der Kindergarten renoviert, mit Hilfe der Eltern und Spendern, in Eigenregie den eigenen Spielplatz.

Aus einer zu Anfang ungenutzten Fläche wurde im Laufe der Jahre ein in die Natur eingebundener Abenteuerspielplatz. Baumhaus, Dschungelpfad und bald auch ein Abenteuerboot laden die Kinder zum Spielen ein. Angefangen hat alles mit einem Malwettbewerb. Dabei gewann der Kindergarten 1000 Euro. Gudrun Besse , Leiterin des evangelischen Kindergartens, entschied 2005, das Geld in einen Entwurf für einen neuen Spielplatz zu investieren. Ein Ingenieurbüro entwarf für die ungenutzte, bei Regen matschige Fläche, ein kleines Spielparadies. Mittlerweile arbeiten Eltern und Mitarbeiter des Kindergartens seit drei Jahren an dem Projekt.

Immer nur in kleinen Abschnitten, denn gebaut werden kann nur, wenn auch wieder Geld da ist: "Wir sind auf Spenden angewiesen", sagt Gudrun Besse. "Manchmal haben wir auch nur kleine Arbeiten, wo wir zwei oder drei Elternteile einsetzen können. Dann wieder größere Sachen."

Bei der heutigen Bauphase sind etwa 20 Elternteile dabei, die sich bereit erklärt haben, den Samstag für die Gestaltung des Außengeländes zu nutzen. Viele helfen von Anfang an mit. "Einige Eltern sind schon seit 2005 dabei und haben mehrere Kinder hier im Kindergarten untergebracht", so Besse. Insgesamt besuchen rund 50 Kinder die Einrichtung an der Wilkhausstraße. Viele von ihnen sind auch heute mit dabei. Zwischen schweren Werkzeugen spielen einige im Sandkasten, andere schauen lieber nur zu.

Tobias Romberg trägt ganz professionell einen roten Baustellenhelm. Er ist erst fünf Jahre alt, werkelt aber schon fleißig mit: "Wenn ich kann, dann helf’ ich auch." Sein Vater Tom sieht das ganz genau so: "Wir helfen gerne mit." Auch andere Eltern sind regelmäßig dabei. "Nicht alle Helfer sind handwerklich begabt. Aber wir brauchen auch immer Leute, die für Brote und Getränke sorgen", sagt Besse.

30 Jahre ist der Kindergarten mittlerweile alt. Die dringend benötigte Verschönerung des Spielplatzes freut auch die Nachbarn, Sie sehen das Vorankommen regelmäßig. Beschwerden über zu viel Lärm gibt es keine, sagt Besse: "Die Leute sind begeistert und loben uns für unser Engagement." Im Sommer soll der Spielplatz fertig sein. Für den 22. Juni ist ein großes Einweihungsfest geplant, an dem auch die Spender einen Blick auf das fertige Projekt werfen können. Bis dahin werden kleine und große Helfer auch noch viele weitere Wochenenden am letzten Schliff feilen und die Baustelle Schritt für Schritt in ein Spielparadies verwandeln.

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