Wuppertal Guck mal, wer da austrägt: Ärger über falsche Sendungen

Im Barmen beklagen sich Anwohner über Irrläufer und verlorene Briefe. Die Post rät, genau zu schauen, welcher Dienst zustellt.

Wuppertal: Guck mal, wer da austrägt: Ärger über falsche Sendungen
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal-Barmen. Post im falschen Briefkasten, Sendungen, die den Adressaten niemals erreichen. „Fehlerhafte Zustellungen können schon mal vorkommen“, sagt Eva Hemmer, „doch bei uns geschieht das regelmäßig.“

Die Barmerin wohnt im Fischertal und berichtet, dass seit gut einem Jahr und im gefühlten Turnus von etwa 14 Tagen Zustellungen nicht in die richtigen Kästen abgelegt würden. Das gelte innerhalb ihres Mehrfamilienhauses, Sendungen landeten aber fälschlicherweise auch im Nachbarhaus und umgekehrt.

„Das ist wirklich ärgerlich“, sagte die Barmerin. Es gebe schließlich wichtige persönliche Post, die nicht unbedingt im falschen Kasten landen dürfe. So sei zum Beispiel die Lohnabrechnung eines Nachbarn verkehrt zugestellt worden. „Wir helfen uns natürlich im Haus“, sagt Eva Hemmer, und bis vor anderthalb Monaten habe es im Nachbarhaus eine nette ältere Dame gegeben, die regelmäßig Irrläufer abgegeben hätte. Doch die sei leider verstorben, und nicht jeder in der Nachbarschaft fühle sich in der Verantwortung, die teils sogar in den Flur geworfene Post an der richtigen Stelle abzuliefern.

Eva Hemmer, Anwohnerin, über falsch zugestellte Sendungen

„Deshalb weiß ich augenblicklich auch gar nicht, wie hoch in unserem Fall die Dunkelziffer ist“, sagt Eva Hemmer.

Die Namen an den Klingeln und Briefkästen seien sowohl bei ihrem als auch den unmittelbar benachbarten Gebäuden klar lesbar und auch kaum zu verwechseln.

„Jeder macht mal Fehler, das ist ganz klar, aber diese Häufigkeit ist unerträglich.“ Sie habe im Laufe des Jahres „schon dreimal bei der Post in Bonn angerufen, zuletzt vor etwa vier Monaten“. Geschehen sei aber nichts.

Womöglich aber ist die Deutsche Post nicht in jedem der Fälle der richtige Ansprechpartner: „Das ist natürlich bedauerlich“, sagte Sprecher Rainer Ernzner gestern auf Nachfrage der WZ. Doch es stelle sich die Frage, ob nicht Mitbewerber für die fehlgeleiteten Sendungen zuständig seien — sprich, andere Zustelldienste als die Post. Von denen seien einige unterwegs. „Wir haben uns vor Ort erkundigt“, sagt Ernzer, „in dem betreffenden Gebiet in Barmen sind für uns zwei langjährige und absolut verlässliche Zusteller tätig.“ Natürlich sei nicht auszuschließen, dass auch den Mitarbeitern der Post Fehler unterliefen, betont Ernzer. „Doch in der geschilderten Häufigkeit kann ich das für unsere Zusteller klar verneinen.“ Ernzer rät allen Betroffenen, genau hinzusehen, welche Sendungen von welchem Zustelldienst befördert würden. „Einfach nachschauen, ob eine Briefmarke zu finden ist oder ein Hinweis auf die Post.“ Gerade größere Unternehmen, Versicherungen oder Banken, bedienten sich externer Dienstleister. „Doch wenn es sich bei falsch zugestellten Briefen um einen Fehler von uns handelt, können sich Kunden selbstverständlich melden.“

Eva Hemmer berichtet, just diese Woche sei wieder ein Brief im falschen Kasten gelandet, „ganz klar zugestellt von der Post“, wie sie sagt. Inhalt: ein Verrechnungsscheck. Sie hofft, dass sich in Zukunft alle „einfach etwas mehr Mühe geben“.

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