Unterbarmen Friedhof Unterbarmen wird umgestaltet

Weil die Zahl der Gräber sinkt, werden Teile des 16 Hektar Geländes abgeräumt.

Unterbarmen. Wer auf dem Friedhof Unterbarmen unterwegs ist, wird des öfteren Arbeiter sehen. Wuppertals drittgrößter Friedhof wird an vielen Stellen umgestaltet. „Wir haben großflächig abgeräumt“, erklärt Detlef Westphal vom Evangelischen Friedhofsverband Wuppertal. Rasenflächen sind entstanden oder werden in Zukunft weiter entstehen. Das sei absolut notwendig, Denn die Zahl der Gräber auf dem 16 000 Quadratmeter großen Areal geht deutlich zurück. Die Kapazität liegt bei 21 000 Plätzen — belegt sind nur um die 8000. Tendenz fallend. In den 1980er Jahren, rechnet Westphal vor, habe es noch um die 400 Beerdigungen pro Jahr in Unterbarmen gegeben. In den vergangenen Jahren sei die Zahl auf unter 200 gesunken.

Vor allem im oberen Teil, den ein Maschendrahtzaun von der Kaiser-Friedrich-Höhe trennt, sind kaum noch Gräber zu finden. Vor allem Spaziergänger sind dort unterwegs, etwa, um das Gelände rund um den Skulpturenpark Waldfrieden abzulaufen. Der Friedhof hat vor allem in diesem Bereich seinen besonderen Charme mit verwinkelten Wegen und verfallenen Treppen, dazu an einigen Stellen aber noch teils verwitterte Gräber.

Der Parkcharakter kommt dort wesentlich deutlicher zum Tragen, wie auch Antonia Dinnebier, die für den Förderverein Historische Parkanalgen zuletzt dort noch eine Führung anbot, hervorhebt. Anders etwa als im unteren Teil, der dafür ein anderes Highlight zu bieten hat, wie sie hervorhebt: „Die Millionenallee.“ Die heißt so, weil auf diesem Abschnitt prachtvolle Gräber wohlhabender Wuppertaler Familien zu finden sind.

Eine Optik weg vom bis dato vorherschenden, streng geometrischem Wegenetz, sei das Ziel gewesen, als der 1822 angelegte Friedhof Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts um diese oberen Flächen erweitert worden war, erklärt Westphal. „Das bot sich auf diesem steilen Gelände an.“ Das wird sich verändern. „Einige Treppen werden wir zurückbauen“, kündigt Westphal an. Der Unterhalt sei nicht mehr zu leisten, dazu käme, dass sie kaum mehr genutzt würden. Ganz freiräumen könne man den Bereich dort oben aber nicht, bekräftigt Westphal. Für einige Gräber gebe es immer noch Nutzungsfristen.

Dass in naher Zukunft dort oder an anderen Stellen des Friedhofs Flächen veräußert werden, sei kein Thema. Selbst Teilbereiche stillzulegen, dauere Jahre. „Das muss formell geregelt werden“, so Westphal. Hinzu komme eine Pietätsfrist von noch einmal zehn Jahren.

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