Frauengesundheitstage:Wellnessurlaub für kleines Geld

Unter dem Motto „Erneuerbare Energien“ konnten Frauen in zahlreichen Workshops ihr Wohlbefinden steigern.

Barmen. Mit einer großen goldenen Schale auf dem Schoß sitzt Luzia Grommes in einem Korbstuhl. Sie hat die Augen geschlossen während Maria Schmitz-Fieber die Schale immer wieder sanft mit einem Schläger berührt. Die leisen Schwingungen erreichen Bauch und Becken. „Schön“, seufzt Luzia Grommes.

Die Klangschalenmassage war nur eines von vielen Angeboten bei den diesjährigen Frauengesundheitstagen, organisiert von der Gleichstellungsstelle der Stadt Wuppertal. Die Gesamtschule Barmen war am Samstag und Sonntag strikt männerfreie Zone. An Infoständen und bei knapp 90 Workshops konnten Frauen aller Altersstufen sich mit Gesundheit und Wohlbefinden auseinandersetzen. Unter dem Motto „Erneuerbare Energien“ informierten die Besucherinnen sich über Burn-out, natürliche Familienplanung und Tantra-Massage. Sie tanzten, sangen und entspannten sich bei Yoga — um nur einige Seminare zu nennen.

Dazu kamen ein Bio-Mittagessen, eine Massage-Ecke und ein Angebot für Kinderbetreuung. „Frauen macht es Spaß, nur unter Frauen zu sein“, sagt Organisatorin und Gleichstellungsbeauftragte Roswitha Bocklage. Manche Besucherinnen würden gleich mit der ganzen Freundinnen-Clique kommen und sich auf diese Weise einen „Wellnessurlaub für kleines Geld“ gönnen.

Dieses Jahr war der Andrang besonders groß: Schon am Samstagmorgen drängten so viele Frauen in die Gesamtschule, dass die Mehrheit der Workshops schnell ausgebucht war. „Das ist einfach ein breites Spektrum hier“, sagt Sabine Zeller. Sie ist schon seit Jahren dabei und kommt um „auch mal etwas für mich selbst zu tun“. Als Heilpraktikerin nutzt sie außerdem die Chance, neue Methoden kennenzulernen.

Fast alle der ehrenamtlichen Referentinnen sind aus Wuppertal, damit die Besucherinnen neu entdeckte Ideen auch nach den Gesundheitstagen weiter verfolgen können. In einem der Klassenräume sitzen etwa 20 Frauen im Stuhlkreis rund um ein rotes Tuch und eine Vase mit gelben Blumen. Im Workshop „Wohlbefinden fördern“ will die Therapeutin Dorothee Becker den Teilnehmerinnen zu mehr Lebensqualität verhelfen. Bei einer Traumreise lassen die Frauen ihre Gedanken ziehen. Später erforschen sie mit einem Fragebogen, mit welchen Lebensbereichen sie unzufrieden sind.

„Die Frauen sind glücklich und strahlen, wenn sie am Sonntag wieder gehen“, sagt Organisatorin Bocklage. Und für die ausgeschlossenen Ehemänner gibt es auch was: Im Oktober veranstaltet die Volkshochschule zum dritten Mal das Gegenstück: Die Männergesundheitstage.

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