Heckinghausen/Barmen Küppers bauen Ex-WSW-Immobilie um

Barmen · Sechs Wohnungen sind an der Werlestraße geplant. Zudem gibt es zwei weitere Projekte.

So soll der ehemalige BLB-Bau an der Zeughausstraße aussehen, wenn der Umbau abgeschlossen ist. Entwurf: Firmengruppe Küpper

So soll der ehemalige BLB-Bau an der Zeughausstraße aussehen, wenn der Umbau abgeschlossen ist. Entwurf: Firmengruppe Küpper

Foto: Firmengruppe Küpper

Früher haben die Stadtwerke an der Werlestraße 23 unter anderem Busse repariert. Doch das ist lange vorbei. Im vergangenen Jahr hat die Firmengruppe Küpper die Immobilie erworben. Eigentumswohnungen sollen dort entstehen, sechs an der Zahl Die Arbeiten laufen bereits. Ende des Jahres sollen die Lofts bezugsfertig sein. Größter Hingucker dürfte schon jetzt das Kunstwerk von megx alias Martin Heuwold sein: Ein Baum ziert die Fassade.

Wohnungen gab es in dem Bau aus dem 19. Jahrhundert auch schon vorher. Die WSW hatten sie an Mitarbeiter vermietet. Die neuen Lofts in Größen zwischen 60 und 130 Quadratmetern werden im Gegensatz dazu aber barrierearm, wie Boris Küpper erklärt. Zwei seien schon verbindlich reserviert. „Wir werden das gesamte Gebäude revitalisieren.“ Die Firma hat auch noch ein Auge auf das Umspannwerk der WSW, das hinter dem Wohnbau liegt, geworfen. Allerdings wird es dauern, bis das zum Verkauf stehe, sagt WSW-Sprecher Holger Stephan. Aktuell gehe man bei den Stadtwerken noch von sieben weiteren Jahren Nutzung aus.

Bezirksbürgermeister Christoph Brüssermann (CDU) findet den Umbau des Baus auf jeden Fall spannend. „Ich werde das beobachten.“ Er gehe davon aus, dass sich die Bezirksvertretung bestimmt mit dem Vorhaben beschäftigen werde.

In Barmen arbeitet die Firmengruppe aktuell noch an zwei weiteren großen Projekten. Am Hesselnberg baut Küpper zum Beispiel das ehemalige Gemeindehaus. Die Arbeiten begannen bereits 2015, ziehen sich allerdings seitdem, was Kritiker auf den Plan rief. Für Ärger sorgten zum Beispiel die Gerüste, wie aus Kreisen der Bezirksvertretung Barmen zu hören war. Dass nicht alles nach Plan lief, räumt Boris Küpper ein. Fast 18 Monate habe die Baustelle still gestanden. Der Grund: Zwischenzeitlich habe die Firma die Baugenehmigung verloren. Schuld war ein Messfehler in der ursprünglichen Planung. Der Bau sei zwölf Zentimeter zu hoch gewesen, so Küpper. Das wieder anzupassen, habe gedauert. „Seit April arbeiten wir wieder mit Hochdruck.“ Zum Jahresende, verspricht er, werde auch das Gerüst verschwinden. Die Stadt wollte sich offiziell nicht zu dem Vorhaben äußern, da es ein privates sei, wie es aus dem Rathaus heißt. Dass Messfehler zu Umplanungen führen, sei aber durchaus möglich.

Geändert haben sich die Nutzungspläne für den Bau. Ursprünglich sollte dort bis 2016 ein „Boardinghouse“ entstehen. Unter diesem Begriff versteht man ein Wohnangebot auf Zeit. Es wird überwiegend von Firmen genutzt, die Mitarbeiter vorübergehend für Projekte angemessen unterbringen, dafür aber kein Hotel nutzen wollen. Von dieser Idee sei man weg, so Küpper. Die 14 Einheiten zwischen 60 und 200 Quadratmeter werden nun auch Eigentumswohnungen. Der Bau ist als Null-Barriere-Haus geplant. Auch eine Tiefgarage gehört zum Projekt.

Ebenfalls noch eine Weile Baustelle bleibt die ehemalige Landesstraßenbaubehörde an der Zeughausstraße. Dort sollen sowohl Wohnungen als auch Büros entstehen. Im unteren Teil wird der Verein Verein Gartenkinder aus Köln einen zweisprachigen (Deutsch und Italienisch) betreiben. Im Herbst 2019 hoffe man, an der Zeughausstraße eröffnen zu können.

Man liege mit dem Gesamtprojekt im Zeitplan, betont Küpper. Dass auf der eigenen Homepage an einer Stelle 2018 als Termin der Fertigstellung genannt wird, „ist einfach ein Fehler“. Man habe immer von Ende 2019 gesprochen. Das sehe auch die Vereinbarung mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW vor, dem ehemaligen Eigentümer der Immobilie, die mehr als zehn Jahre leer stand. Man gehe aber davon aus, ein paar Monate früher fertig zu werden, so Küpper. Das Gerüst, auch dort ein Kritikpunkt aus der BV, werde Ende des Jahres abgebaut.

Die Büros sind als „Co-Working-Spaces“ konzipiert. 14 Wohnungen werden mit öffentlichen Mitteln gefördert, auch dies eine Auflage des BLB, die ein Sprecher bestätigt.

Positiv wird in der BV Barmen gesehen, dass durch den Umbau der Immobilie eine belebte Verbindung zwischen Innenstadt und Barmer Südhöhen entstehe.

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