Festival: Die Drachen rufen zum Rennen

Festival: Die Drachenboote locken zum 19. Mal Besucher an den Stausee.

Beyenburg. „Und los“, ruft der Steuermann. Eine Trommel ertönt. Der 17-jährige Timo Maghuna und seine Kameraden vom Berufskolleg Neandertal im Kreis Mettmann greifen zu den schwarzen Paddeln. Schlag für Schlag schiebt sich der bunte asiatische Drachenkopf am Bug des Drachenbootes nun über den Beyenburger Stausee. Beim 19. Bergischen Drachenbootfestival kämpften am Samstagnachmittag 15 Mannschaften aus dem Bergischen Land um den Erfurt-Fun-Team-Cup.

Organisiert hat das Rennen die Drachenboot-Abteilung Drag Attack des Vereins für Kanusport (VFK) Wuppertal. Auch die Volksbank ging mit einer Mannschaft an den Start. „Der Team-Gedanke steht bei uns im Vordergrund“, erzählt Kathleen Anderseck. Für das Drachenbootrennen hat sich die Personalchefin die Trillerpfeife umgebunden und die Truppe — überwiegend Männer — gecoacht.

Damit die Bankangestellten nicht baden gehen, sei Zusammenhalt das große Thema, erklärt die Trainerin: „Wenn man sich gemeinsam an den Rhythmus hält, dann klappt das“. Genau das rät derweil auch der Fachmann — natürlich nur im Gespräch mit der WZ, um kein Team zu bevorteilen. „Ein gleichmäßiger Anlauf ist das A und O“, sagt VFK-Chef Guido Wrede. Letztlich mache das auch die Faszination des Drachenboot-Sports aus: „Entgegengesetzt zu allen anderen Trends macht man beim Drachenboot-Rennen etwas zusammen“.

Damit möglichst viele Menschen den „Mythos Drachenboot“ hautnah erleben können, veranstalten die Sportler von Drag Attack seit 1993 die Rennen, die im Bergischen Land inzwischen Kult-Charakter haben. 40 ehrenamtliche Helfer sind dafür im Einsatz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist mit zehn Kameraden vor Ort.

Doch die See ist für Drag Attack nicht so ruhig, wie es für die Zuschauer aus Wuppertal am Samstag bei strahlendem Sonnenschein den Anschein erweckte: „Die Teilnehmerzahlen sind stark rückläufig“, erklärt Wrede. Um mehr Leute mit ins Boot zu holen, will der VFK die Oberstufen mit ins Boot holen. Um dann das Rennwochenende zu entspannen, soll der Uni-Cup, der parallel mit dem Schul-Cup am Freitag startet (WZ berichtete) vom Festival abgekoppelt werden. Im Herbst will der Verein über den Kurswechsel beraten.

Dann beginnt für die Kollegen von der Lokomotive Beyenburg schon das Training für die nächste Saison. „Dranbleiben, das hält fit“, rät der 72-jährige Gerhard Thar, der 1993 beim ersten Drachenbootrennen mit auf der Ruderbank saß.

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