Ein bunter Blickfang an der Trasse

Sieben Künstler verschönerten am „Tag gegen Häßlichkeit“ die Unterführung der Clausenbrücke.

Ein bunter Blickfang an der Trasse
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Zum Affen gehören Bananen und zum Elefanten — die Erdnuss? Nun, das ist eines jener Rätsel, die zu einem großen Komplex gehören: Was hat sich der Künstler dabei gedacht? Was den Wuppertaler Künstler Martin Heuwold angeht, so antwortet er sogar auf niedrigschwellige Fragen gern mit Unschuldsmine und Achselzucken. Auch auf diese Frage: Warum hat er die Unterführung der Barmer Clausenbrücke ausgerechnet mit Tieren bemalt?

Wie dem auch sei, Elefant und Maus, Hund und Krokodil ergeben nach dem gestrigen Abschluss der künstlerischen Arbeiten einen bärenstarken neuen Blickfang an der Nordbahntrasse. Mit sechs sprayenden Kollegen hat Heuwold das Monumentalwerk nach seinem Konzept in einer Woche fertiggestellt und dabei den Inhalt von rund 400 Farbdosen auf die Wände gesprüht.

Der Aktion gingen Planungen und Genehmigungen voran, aber auch sie wurden ungewöhnlich zügig vorangetrieben. „Ich habe noch nie eine Ratsvorlage so schnell auf den Weg und dann zum Abschluss gebracht“, sagt Rainer Widmann, städtischer Projektleiter für die Trasse.

Schlüssel zum raschen Erfolg ist das Zusammentreffen mehrerer günstiger Faktoren. Ende März war der Verein Wuppertal Bewegung e.V. auf eine Initiative der Hornbach-Baumarkt AG aufmerksam geworden. „Mach was gegen hässlich“, hieß es auf den Plakaten, die in deutschen Großstädten gegen Tristesse zu Felde zogen. Die Aktion wollte im Rahmen eines Wettbewerbs fünf deutsche Projekte fördern, die den Kampf gegen eine allzu öde Umwelt aufnehmen.

Mit einer glänzenden Referenz, nämlich Heuwolds Legobrücke an der Schwesterstraße, bewarb sich die Wuppertal Bewegung bei der durchführenden Kölner Agentur Fischer Appelt Relations und konnte überzeugen. Claudia Schulz, Beraterin der Agentur, versicherte, dass Hornbach nicht darauf drängen würde, Männer mit Bohrmaschinen auf die Wände malen zu lassen.

So wurden es Tiere statt Heimwerkern, die die Unterführung zieren. Sie alle vollführen gänzlich Untierisches: sie fahren. Ein langgestreckter Beagle hat ein Skateboard unter den Füßen, der Elefant eilt auf einer Draisine dahin.

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