Diesel-Diebstahl: In Nächstebreck liegen die Nerven blank
Immer wieder schlagen Spritdiebe im Gewerbegebiet Nächstebreck zu. Jetzt gab es den ersten Fall von Selbstjustiz.
Nächstebreck. Im Gewerbegebiet Nächstebreck ist die Situation in der Nacht von Sonntag auf Montag eskaliert. Ein Firmeninhaber hat zwei Diesel-Diebe auf frischer Tat ertappt und einen Hammer nach ihnen geworfen — wahrscheinlich muss er sich nun wegen Körperverletzung verantworten. Peter Dreibholz äußert Verständnis für den Hammerwurf: „Der Mann wollte sein Eigentum verteidigen. So was musste irgendwann passieren — die Situation hier wird immer schlimmer.“
Was der Geschäftsführer der Spedition Schulte-Evert meint, ist die Häufung von Sprit-Diebstählen im Gewerbegebiet. Seit 1976 arbeitet Dreibholz für die Spedition in Nächstebreck, Diebstahl war bis vor kurzem kein Problem. Doch allein in diesem Jahr wurde bereits dreimal Diesel-Kraftstoff aus einem der Tanks seiner Lkw gestohlen. „Beim ersten Mal war ich fassungslos, so was ist uns vorher nur mal in England passiert, als dort die Dieselpreise explodiert waren“, sagt der 54-Jährige.
Zwei der drei Diebstähle hat er zur Anzeige gebracht, in beiden Verfahren konnte der oder die Täter nicht ermittelt werden. Die Machtlosigkeit gegen die Spritdiebe kennt auch Bernd van Kampen. Er ist Geschäftsführer der Werkstatt Kurt Schoppmann in Nächstebreck. Viele seiner Kunden sind Spediteure, immer wieder muss er aufgebrochene Tankdeckel und Türschlösser reparieren: „Das hat vor etwa drei Jahren angefangen und ist seitdem immer schlimmer geworden.“ Über die zusätzlichen Aufträge freut er sich nicht: „Auch unser Lkw ist schon mehrfach abgesaugt worden.“