Rotter Bürgerverein kritisiert die Stadt Ungeduld am Carnaper Platz wächst

Rott · Karl-Heinz Emde vom Rotter Bürgerverein kritisiert Verzögerungen.

. Für Verärgerung beim Rotter Bürgerverein hat die Verzögerung beim Umbau des Carnaper Platzes gesorgt. Stadtdirektor Johannes Slawig hatte vor zwei Wochen angekündigt, dass sich der Baubeginn, der ursprünglich für diesen Herbst vorgesehen war, um sechs bis neun Monate verschieben wird. Frühestens im Sommer 2019 kann der Platz damit bewirtschaftet werden, wie es die Pläne der Stadt vorsehen. Als Begründung nannte Slawig juristische Probleme bei der Ausschreibung. Eine Entschuldigung, die Karl-Heinz Emde, langjähriger Vorsitzender des Rotter Bürgervereins, so nicht gelten lassen will.

„Die Verzögerung ist vor allem für die Schausteller und die Zirkusleute ärgerlich, die Planungssicherheit benötigen. Gerade bei dem Thema Carnaper Platz, das schon für so viel Ärger gesorgt hat, hätte ich mir gewünscht, dass es mit dem Umbau schneller geht“, sagt Emde. 760 000 Euro wird der Umbau des Platzes, der weiter temporär als Kirmes- und Zirkusplatz genutzten werden soll, die Stadt kosten. Finanziert wird der Umbau aus Mitteln der Stellplatzumlage. Wenn Bauherren bei einem Bauvorhaben nicht die nötigen Stellplätze vorweisen können, gibt es die Möglichkeit, Ablösen zu zahlen.

Die Sanierung beginnt somit frühestens im ersten Quartal 2019. Dann soll der Schotterplatz, der an manchen Stellen einer Mondlandschaft gleicht, befestigt werden. Karl-Heinz Emde erinnert daran, dass der Verkauf des Carnaper Platzes an die Wuppertaler Stadtwerke bereits im Februar 2015 per Ratsbeschluss rückgängig gemacht wurde. Im August 2015 habe Stadtdirektor Slawig angekündigt, einen Arbeitskreis einzusetzen, um die rechtlichen Voraussetzungen für eine Bewirtschaftung des Platzes zu klären. „Bereits im August 2016 lag das Angebot eines Wuppertaler Unternehmens vor, das alle Hinweise des Arbeitskreises berücksichtigt hatte. Im April 2018 hat die Bezirksvertretung Barmen das Konzept für die Parkraumbewirtschaftung beschlossen. Daher kann ich nicht nachvollziehen, dass es jetzt juristische Probleme bei der Ausschreibung gegeben haben soll“, sagt Karl-Heinz Emde. Er habe immer wieder telefonisch bei der Verwaltung nachgefragt, wann der Ausbau endlich beginne. „Immer wieder wurde ich mit unterschiedlichen Aussagen vertröstet“, sagt Emde.

Ausschreibung darf
nicht angreifbar sein

Johannes Slawig bestätigt, dass sich schon früh im Prozess ein Bewerber meldete. „Inzwischen gibt es zwei Interessenten. Die Vergabe ist nur mit einer öffentlichen Ausschreibung möglich, wobei diese Ausschreibung so schlank wie möglich gehalten werden sollte. Es werden ja Sondertarife für die Mitarbeiter der Stadtwerke, Nachbarn und Anwohner am Rott gewünscht. Ich kann die Ungeduld verstehen, aber niemandem ist geholfen, wenn die Ausschreibung juristisch angefochten wird.“

Die Stadt werde aus den zu erwartenden Pachteinnahmen lediglich die Unkosten decken. Slawig geht davon aus, dass die WSW kein Interesse daran haben, den Parkplatz vor der Haustür ihrer Konzernzentrale in Eigenregie zu bewirtschaften.

Ungeklärt ist noch die Zukunft einer Altentagesstätte am Rande des Carnaper Platzes. Sie werde dort solange bestehen bleiben, bis die Verwaltung einen neuen Standort gefunden hat. Sollte keine Lösung gefunden werden, steht inzwischen auch eine Instandsetzung des Gebäudes zur Diskussion.

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