Die Adlerbrücke wird später saniert

Stadt: Statik muss überprüft werden. Förderverein übt Kritik.

Die Adlerbrücke wird später saniert
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Turbulenzen an der Wupper: Während sich die Sanierung der Adlerbrücke verzögert, übt der Vorsitzende des Fördervereins für die Rettung des Denkmals, Manfred Bröcker, mit Blick auf den Zeitplan Kritik an der Stadt: Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Instandsetzung der 1868 errichteten Wupperbrücke nicht längst in Angriff genommen wurde — zumal die Finanzierung seit Monaten gesichert sei.

„Wir vom Förderverein sind stinksauer“, heißt es in einem Schreiben des 1. Vorsitzenden der IG Adlerbrücke. „Ich möchte am liebsten die ganze Sache hinschmeißen.“ Bereits seit November vergangenen Jahres seien insgesamt 700.000 Euro im Rahmen der Mischfinanzierung zugesichert: Demnach kommen 300.000 Euro vom Bund, das Land zahlt 156.000 Euro — ebenso wie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Bröcker: „Seitdem wird nur verschoben.“

„Die Brücke ist durchfinanziert“, bestätigt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Sie weist Manfred Bröckers Kritik allerdings zurück: Bei diesem Projekt — das auch die Stadtverwaltung nach wie vor als großen Erfolg sehe — stecke bei der Feinabstimmung der „Teufel im Detail“.

Und wo hakt es? Neben der Oberen Denkmalbehörde bei der Bezirksregierung muss auch die Obere Wasserbehörde grünes Licht für die Sanierung der Adlerbrücke geben. Sie kostet insgesamt 828.000 Euro, wobei die Stadt Wuppertal mit 78.000 Euro beteiligt ist. Knackpunkt ist ein erweiterter Statik-Nachweis: Er soll unter anderem sicherstellen, dass die sanierte Adlerbrücke auch einem Jahrhundert-Hochwasser standhalten kann.

Das Problem sind im Ernstfall weniger die Wassermassen, sondern vielmehr das, was von ihnen mitgerissen wird: So musste eine zusätzliche Statikprüfung in Auftrag gegeben werden. Bei der wird auch berechnet, inwieweit die Brücke auch dem Aufprall eines Baumstammes gewachsen ist. Auch bei einem Hochwasser muss der Abstand zwischen Brücke und Wasserspiegel groß genug sein. Sobald die Statikprüfung abgeschlossen sei, werde die bereits durchgeplante Brückensanierung ausgeschrieben — und aller Voraussicht nach im Spätsommer begonnen, sagt Eckermann. Bauzeit: etwa ein dreiviertel Jahr.

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