Die Adlerbrücke ist gerettet

Die gute Nachricht: Es gibt Fördergelder, so dass im Frühjahr der Baubeginn erfolgt.

Barmen. Eigentlich habe er ja nur herumgesessen. Manfred Bröcker hat eigentlich allen Grund, sich selbst auf die Schulter zu klopfen. Doch Protzen ist die Sache des 1. Vorsitzenden des Fördervereins IG Adlerbrücke nicht. Gewohnt bescheiden blieb er daher am gestrigen Donnerstag, als Oberbürgermeister Peter Jung neben ihm verkündete: Die Adlerbrücke ist gerettet. Die Sanierung des maroden Denkmals ist finanziell abgesichert, Baubeginn soll bereits im Frühjahr 2014 sein.

„Ich möchte denen danken, die sich für die Brücke stark gemacht haben — Ihnen, Herr Bröcker, an erster Stelle. Ohne Ihr Engagement hätten wir dort vermutlich längst eine Lücke“, sagte der Oberbürgermeister am Donnerstag.

Noch vor wenigen Jahren schien das Schicksal der Brücke besiegelt. Trotz Denkmalschutz stand ein Abriss der Brücke im Raum. Schuld waren Korrosionsschäden an der Stahlkonstruktion und teilweise durchgefaulte Holzbohlen des Fahrbahnbelags. Für eine Sanierung aber war kein Geld da.

Dass es dennoch zum „Wunder über der Wupper“ — wie der Oberbürgermeister die Rettung der Adlerbrücke am Donnerstag nannte — kam, ist zu großen Teilen dem Engagement von Manfred Bröcker und dem Förderverein IG Adlerbrücke zu verdanken.

Ausschuss um Ausschuss hat sich Bröcker um die Ohren geschlagen, sein Vorhaben, die Adlerbrücke zu retten, wieder und wieder vorgetragen. Mit Erfolg: Nach der Gründung der IG Adlerbrücke, begann die Stadt ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten. Fördertöpfe gibt es genug, man muss sie nur finden. Immerhin belaufen sich die Kosten der Sanierung auf stolze 828.000 Euro. Davon sind etwa 683.000 Euro förderfähig.

Aus dem Denkmal-SchutzSonderprogramm IV des Bundes gibt es 300.000 Euro, aus dem Denkmalförderungsprogramm des Landes NRW 150.000 Euro. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gibt in diesem und im nächsten Jahr rund 78.000 Euro dazu. Die gleiche Summe wird aus städtischen Eigenmitteln aufgebracht.

Den Förderbescheid der Stiftung Denkmalschutz für 2013 überreichte Hans Peter Fülling gestern persönlich. Er ist selbst Wuppertaler und hat die Brücke früher häufig überquert — und freut sich schon darauf, dies bald wieder zu tun zu können. In rund einem Jahr soll die Adlerbrücke saniert sein. Das Geld, mit dem die Stiftung Denkmalschutz die Sanierung fördert, stammt im Übrigen auch aus Bußgeldern, wie Hans Peter Fülling erklärte. „Wenn sie also das nächste Mal geblitzt werden und ein Knöllchen bekommen, bezahlen sie es mit einem Lächeln auf den Lippen. Es kommt auch der der Adlerbrücke zugute.“

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