Der große Test: Wer ist fit genug für die Feuerwehr?

Feuerwehr: Warum fallen beim Sporttest der Feuerwehr die Hälfte der Bewerber durch? Ein Selbsttest.

Wuppertal. Es ist 7.30 Uhr, Samstag. Das ist für die meisten Menschen, die nicht arbeiten müssen, früh. Sehr früh. Für einen Studenten der Geisteswissenschaften ist das mitten in der Nacht. Doch ich musszum Sporttest der Berufsfeuerwehr. In vier Jahren Grundschule habe ich bei den Bundesjugendspielen nie eine Ehrenurkunde gewonnen. Kurz: Ich bin sportlich eher durchschnittlich begabt. Um 8.45 Uhr stehe ich leicht nervös vor der Turnhalle Buschland auf Lichtscheid. Außer mir gönnt sich nur einer der etwa 30 Teilnehmer noch eine letzte Zigarette.

Eine kurze Einführung von Andreas Steinhard von der Ausbildungsabteilung der Feuerwehr, dann geht’s zum Aschenplatz neben der Halle. Neben einem kurzen Aufwärmprogramm steht der 50-Meter-Sprint an. Nach 8,05 Sekunden komme ich ins Ziel. 0,05 Sekunden zu langsam! Doch Andreas Steinhard leitet nicht nur die Ausbildung bei der Feuerwehr, er beweist auch Qualitäten als Motivator.

Deshalb erklärt er, dass die eigentliche Sportprüfung am 29.August auf einer Tartanbahn stattfindet, da seien noch einige Zehntel drin. Ich beschließe, ihm zu glauben. Dann der Ausdauertest: Drei Kilometer laufen. Dank Boris Schlubeck für mich kein Problem: Der Berufslöscher versucht, wie auch bei der "echten" Prüfung, genau die geforderte Zeit von 16 Minuten zu laufen. Wer vor ihm ins Ziel kommt, hat bestanden. Ich will Kräfte sparen und bleibe wie die meisten Teilnehmer immer knapp vor ihm. 15 Minuten und 27 Sekunden. Hier hätte ich sogar noch Reserven gehabt - meine Motivation steigt.

Jetzt geht’ zum Parcours in die Turnhalle. Grätschsprung, Kriechen, drei Rollen vorwärts, ein Seil erklimmen und zwölf Liegestütze. Alles zweimal direkt hintereinander Beim zweiten Durchgang verlässt mich die Kraft: Weil ich die Beintechnik beim Seilklettern nicht beherrsche, arbeite ich ausschließlich mit den Armen. ersten Mal klappt das, beim zweiten Versuch sind die Arme zu müde. Obwohl ich - zumindest gefühlt - sehr langsam das Seil runterrutsche, hole ich mit zwei Brandblasen. Mir reicht’s.

Andreas Steinhard ist wieder der Motivator: "Mit ein bisschen Übung wären Sie dabei. Aber als Schreiber sie haben ja auch einen schönen Beruf." Eben.

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