Das bunte Band der Geschichte zieht sich durch die Barmer City

Vom Engelsgarten bis zur Werther Brücke wird Stadthistorie sichtbar.

Das bunte Band der Geschichte zieht sich durch die Barmer City
Foto: Anna Schwartz

Barmen. Hätten Sie’s gewusst? 1882 erhielten die ersten Wuppertaler einen Telefonanschluss. Oder das: Im Juli 1957 gab es mit 34,8 Grad einen Hitzerekord in der Stadt. Oder: 2006 errichte Tony Cragg seinen Skulpturenpark.

Solche Daten liegen seit neuestem in Barmen auf der Straße. Die Immobilienstandortgemeinschaft Barmen-Werth (ISG) hat zwischen Engelsgarten und Werther Brücke ein farbiges Textilband verlegen lassen, das Wuppertaler Daten seit der Steinzeit auflistet.

Das Geschichtsband ist Teil der Aktionswochen in der Barmer City nach dem Motto „Barmens Buntes Band“, die am Wochenende mit „Wupper Wasser Welten“ begonnen haben. Die Historie auf dem regenbogenbunten Band startet mit der Eiszeit am Engelsgarten, führt über die Wupper auf den Werth und endet mit der Gegenwart an der Werther Brücke. Dazwischen gibt es — teils bebildert— Kriege, Kirchenbauten, Geburtstage berühmter Wuppertaler, Wetterereignisse und Firmengründungen — eine bunte Mischung.

Die fällt auf: Kinder balancieren auf dem fest verklebten Band, Erwachsene bleiben immer wieder stehen, lesen die Einträge. „Wir können uns an vieles erinnern“, sagt Peter Moeller (77), der mit seiner Frau Renate gerade die Daten studiert.

„Wir waren erstaunt, wie lange der Kaufhof in Barmen schon zu ist!“ Seine Frau ergänzt: „Ich erinnere mich noch, wie er eröffnet wurde! Das war damals ein Ereignis. Unsere Tochter war gerade ein Jahr alt.“

Eine weitere Passantin, die ihren Namen nicht nennen möchte, staunt: „Wie die Zeit vergeht!“ Sie hat gerade gelesen, wie lange das Erlebnisbad Bergische Sonne schon geschlossen ist — seit 2012.

Die Idee des Geschichtsbands findet sie ebenso gut wie das Ehepaar Moeller. Die Barmerin freut sich über das Bemühen, Leben in die Fußgängerzone zu bringen. Denn die sei nicht mehr so attraktiv wie einst: „Es muss etwas passieren!“

Genau das hat sich die ISG auf die Fahnen geschrieben. Das Geschichtsband soll auf die reiche Vergangenheit der Stadt aufmerksam machen. Die farbige Version „ist ein erster Versuch“, erklärt Thomas Helbig von der ISG. Das Kunststoffband ist zwar extra haltbar, wird aber sicher nur einige Wochen klebenbleiben. In Zukunft könnten haltbarere Materialien die Historie abbilden.

Jetzt will man erst mal abwarten, wie das Band (Ausschnitt-Fotos siehe oben und unten) ankommt. Auch die Daten, die der Verein aus einer Datenbank übernommen hat, können noch ergänzt und aktualisiert werden.

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