Ärger BV Langerfeld will wegen Beschwerden das Gespräch mit Amazon suchen

Langerfeld · Das Amazon-Verteilzentrum beschäftigt die Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg. Die Verkehrssituation bleibt ein Knackpunkt.

 Im November hat das Verteilzentrum den Betrieb aufgenommen. Die Verkehrssituation sei dadurch verschärft worden.

Im November hat das Verteilzentrum den Betrieb aufgenommen. Die Verkehrssituation sei dadurch verschärft worden.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Das neue Amazon-Verteilzentrum an der Dieselstraße beschäftigt die Bezirksvertretung (BV) Langerfeld-Beyenburg. Zahlreiche Klagen von Bürgern aus weiten Teilen Langerfelds hätten das Gremium erreicht, hieß es in der Sitzung am Dienstag. Darin werde zum einen eine sehr starke und taghelle Ausleuchtung des Lieferbereichs über die gesamten Nachtstunden beklagt. Weiter werde bemängelt, dass der Lieferbetrieb im Grunde rund um die Uhr rolle. „Darum werden wir uns kümmern“, sagte Bezirksbürgermeister Andreas Bialas (SPD).

Die Bezirksvertretung werde das Gespräch mit der Firma suchen. „Aber um sachgerecht diskutieren zu können, brauchen wir erst einmal eine sachliche Klärung.“ SPD, Linke und FDP hatten darum einen gemeinsamen Antrag eingebracht, der zum Ziel hat, die Verwaltung der Stadt um Aufklärung zu bitten.

Sie möchten wissen, welche Auflagen Amazon zu den Arbeitsrahmenbedingungen im Hinblick auf Lärm- und Lichtemissionen am Standort gemacht wurden und ob die Firma diese auch einhalte. Die Verwaltung möge in ihrer Antwort besonders auf die Nachtstunden eingehen. Es gelte zunächst, zu klären, welche Befugnisse Amazon tatsächlich habe, bevor man in einem möglichen zweiten Schritt daran gehe, die Ärgernisse angemessen zu beseitigen. Zu dem Tagesordnungspunkt fanden keine weiteren Diskussionen statt. Ohne Enthaltungen nahmen die Bezirksvertreter den Antrag einstimmig an.

Amazon hatte sein Lieferzentrum im November in Betrieb genommen. Etwa 130 bis 140 Mitarbeiter seien dort im Einsatz „und unsere Lieferpartner setzen circa 300 Zusteller für uns ein“, erklärte eine Sprecherin im Januar der WZ. Täglich schicke Amazon 250 Fahrzeuge auf die Straßen.

Anwohner klagten schon im Januar über die Verkehrssituation

Anwohner und Bürgerverein hatten schon im Januar gegenüber der WZ geklagt, dass sich durch Amazon die ohnehin angespannte Verkehrssituation verschärft habe. Die Verkehrsbelastung hatte ohnehin schon zugenommen, weil seit Monaten wegen der Bauarbeiten an der Schwelmetalbrücke die Dieselstraße gesperrt ist.

Die Sperrung sollte spätestens Ende Februar aufgehoben werden – wie es auch jetzt noch auf der Homepage der Deges heißt, dem für das Projekt beauftragten Unternehmen. Doch aktuell, Mitte März, ist die Straße immer noch zu. „Es wird bis 30. April so bleiben“, erklärt eine Sprecherin. Dies hänge auch mit einer weiteren kurzfristigen Sperrung der B7 unter der Brücke zusammen. Details gebe es in Kürze. Eine positive Nachricht gebe es aber: „Es wird die letzte Sperrung für dieses Jahr sein“, so die Sprecherin.

„Wir hatten darauf gehofft“, sagt Margret Hahn vom Bürgerverein mit Hinblick auf eine frühere Öffnung. Stattdessen würde auch der Schwerverkehr andere Routen, etwa über die Straße In der Fleute nehmen.

Amazon selbst hatte im Januar gegenüber unserer Zeitung von einem „guten Start“ gesprochen. Im Interview mit dem Bürgerverein hieß es von Seiten des Unternehmens, dass es zwar Beschwerden zum Beispiel über zu helles Licht gegeben habe. „Diesen Beschwerden sind wir aber nachgegangen und haben die Probleme abgestellt. Mit dem Ablauf sind wir weitestgehend zufrieden“, ist im Langerfelder „Heimatgruß“ nachzulesen. mj/est

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