Bürger wollen den Carnaper Platz behalten

Beim Termin am WZ-Mobil sind sich alle einig.

Bürger wollen den Carnaper Platz behalten
Foto: Fischer, A. (f22)

Barmen. Im Volksmund heißt er seit Jahrzehnten „Zirkus-Platz“, der Carnaper Platz, doch wenn es nach dem Willen der WSW und der Stadt geht, dann dürfte es zukünftig weder Zirkus noch Kirmes auf dem weiträumigen Gelände geben, das auch gern als kostenfreier Parkplatz genutzt wird. Die WSW wollen nämlich den Platz kaufen und planen dort einen 30 Millionen teuren Neubau ihrer Verwaltung.

Offensichtlich gegen den Willen der Bürger, die sich am WZ-Mobil aus den verschiedensten Gründen für den Erhalt des Carnaper Platzes als Veranstaltungs- und Parkfläche aussprachen.

Harry Thomas (FDP), der auf seinem Fahrzeug ein Plakat „Finger weg vom Carnaper Platz“ angebracht hat, plädiert leidenschaftlich: „Die Bezirksvertretung ist geschlossen gegen einen Verkauf des Carnaper Platzes, weil er als Veranstaltungs- und Parkfläche gebraucht wird. Für einen Neubau der WSW-Verwaltung stünden unter anderem Aurego- und Kaufparkfläche in der Leimbacher Straße zur Verfügung. Falls das überhaupt nötig ist. Wenn das bestehende Gebäude saniert würde, wäre das bestimmt billiger als 30 Millionen.“

Karl-Heinz Mallmann, Anwohner

Jörg Eckhardt besucht regelmäßig die Veranstaltungen auf dem Carnaper Platz: „Für die WSW gibt es genug andere Möglichkeiten. Und wenn ich höre, dass das alles schon beschlossene Sache ist, dann habe ich das Vertrauen in die Verwaltung verloren.“

Ellen Bursch ist auch empört: „Diesen Platz brauchen wir. Da sollten die Stadtwerke mal prüfen, ob ihr Gebäude nicht saniert werden kann. Und wo sollen die ganzen Pkw und am Wochenende die Lkw parken?“

Karl-Heinz Mallmann schimpft: „Die Stadt verkauft ihr gesamtes Tafelsilber. Ich fände es traurig, wenn es hier demnächst keine Kirmes oder Zirkus mehr geben würde, weil in Wuppertal dafür auch keine anderen Flächen zur Verfügung stehen.“

Die beiden auswärtigen Studentinnen Ani Matthea und Alexandra Rekow bringen einen neuen Aspekt ins Spiel: „Hier trifft sich immer unsere Fahrgemeinschaft. Wo kann man sonst in der Nähe der Autobahn kostenlos parken?“

Mazlum Yagiz, Inhaber der Bäckerei an der Carnaper Straße, möchte den jetzigen Zustand beibehalten: „Sonst bekommen wir hier große Parkplatzprobleme. Dass die Kirmes schon mal laut ist, stört mich nicht.“

Peter Wilke, Inhaber des Stuckateurbetriebes vor Ort, meint: „Für mich und meine Kunden ist der Platz zum Parken natürlich ideal. Und der Parkbedarf wird noch größer, wenn das Krankenhaus erweitert wird.“

Ingrid Klewer und Karl Enßler sind sich einig, wenn sie an die Kinder denken: „Es wäre doch sehr schade, wenn es hier in Wuppertal keinen Zirkus und keine größere Kirmesfläche mehr geben würde. Der Carnaper Platz muss bleiben.“

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