Bezirksvertretungen tagen am Dienstag Brücke Brändströmstraße wird ab Januar gesperrt

Der nördliche Teil des Bauwerks wird neu gebaut. In den Osterferien müssen auch Fußgänger Umwege gehen.

Bezirksvertretungen tagen am Dienstag: Brücke Brändströmstraße wird ab Januar gesperrt
Foto: Stefan Fries

Heckinghausen. Ab Januar können sich Autofahrer auf eine weitere Großbaustelle einstellen: Die Brücke Brändströmstraße zwischen Oberbarmen und Heckinghausen wird für den motorisierten Verkehr komplett gesperrt. Noch können Autofahrer Richtung Wupperfeld einspurig an der Baustelle vorbei. Das wird dann nicht mehr möglich sein, denn die Brücke wird erst zurück- und dann neugebaut. Zeitweise müssen dann auch Fußgänger ausweichen.

Schon jetzt sind viele Pendler, die diese Stelle passieren müssen, genervt. Bis zu drei Kilometer weiter und eine Viertelstunde länger sind Autofahrer unterwegs, wenn sie von der B7 nach Heckinghausen-Süd wollen. Denn schon seit Januar 2012 ist die Brücke mal ganz, mal teilweise gesperrt.

Eigentlich sollte die Brücke Brändströmstraße schon 2015 fertig saniert und voll befahrbar sein. Doch dann ereignete sich am 18. März 2014 ein tödlicher Unfall auf der Baustelle — und die Arbeiten kamen zum Erliegen.

Als es wieder losgehen sollte, folgte der nächste Schock: Die Brücke wies Mängel auf, die vorher keiner absehen konnte. „Die Ingenieure, die sie damals gebaut haben, haben betrogen“, bringt es Christoph Brüssermann, CDU-Bezirksbürgermeister von Heckinghausen, auf den Punkt.

Die Stahlbetonkonstruktion, die aus zwei Brücken (Baujahre 1932 und 1962) besteht, sehe in Wirklichkeit ganz anders aus, als es in den Bauplänen stehe. „Außerdem wurde minderwertiges Material verarbeitet“, empört sich der Politiker. Deshalb sei der Plan, das gesamte Bauwerk anzuheben, um die verrotteten Lager unter der nördlichen Brücke — die südliche ist bereits fertig — zu erneuern, nicht zum Tragen gekommen. „Dem hätte die Brücke nicht standgehalten.“

Seither, so der Eindruck des Heckinghausers, sei nicht viel passiert. „Die wenigen Experten für Brückenbau, die in der Stadtverwaltung arbeiten, sind seit 2014 wohl mit dem Döppersberg beschäftigt“, vermutet Christoph Brüssermann. Daher sei er sehr erstaunt gewesen, dass es nun endlich weitergeht. Aber er habe gehört, dass sich ein externes Büro darum gekümmert habe.

„Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt hingegen Thorsten Warning, Abteilungsleiter Straßen und Verkehr bei der Stadt. Seitdem im November 2014 die Entscheidung gefallen sei, die nördliche der beiden Brücke neu zu bauen, seien die Experten mit der Planung befasst. „Wir hatten die Brändströmstraße genauso im Fokus wie den Döppersberg und die Nordbahntrasse.“

Schwierig sei allerdings die Koordinierung mit der Deutschen Bahn gewesen. Denn nur, wenn keine Züge unter der Brücke herfahren, kann das Bauwerk mit einem Kran ausgehoben werden.

Das soll in den Osterferien 2017 erfolgen, wenn die Bahn die Strecke wegen Stellwerk-Arbeiten ohnehin stilllegt. Dann soll auch die Behelfsbrücke für Fußgänger errichtet werden. In diesen vier bis sechs Wochen müssen Passanten entweder über die Albertstraße, die Untere Sehlhofstraße oder die Rittershauser Brücke nach Heckinghausen gehen.

In den Sommerferien 2017, wenn es eine erneute Vollsperrung der Gleise durch die Bahn gibt, wird schließlich ein neuer Pfeiler eingebaut. Im Herbst folgt die Brücke selbst. Mitte 2018 soll dann der Neubau fertig sein. 2,2 Millionen Euro sind für den Bauabschnitt veranschlagt. 1,1 Millionen Euro hat der erste schon gekostet.

„Wir sind froh, wenn das endlich gemacht wird“, sagt die Oberbarmer Bezirksbürgermeisterin Christel Simon. Viele Bürger hätten sich wegen der großen Umwege beschwert.

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