Bonhoeffer-Kirche: Im März ziehen die ersten Bewohner ein

An der Paracelsusstraße gehen die Arbeiten voran. Nicht immer findet sich für entwidmete Kirchenbauten eine rasche Umnutzung.

Barmen. Küchenblock statt Kirchenbank, Abstellraum statt Altarraum, Balkon statt Empore: Dass aus leerstehenden Gotteshäusern Wohngebäude werden können, ist auch in Wuppertal kein ungewöhnlicher Vorgang mehr.

Beispiele erfolgreicher Umwandlung von Kirchen und Gemeindezentren in Gewerbe- und Wohnräume sind beispielsweise die Trinitatiskirche am Arrenberg oder die Kreuzkirche in Langerfeld.

Das jüngste Projekt wird zurzeit an der Barmer Paracelsusstraße verwirklicht: Wie berichtet, baut der Wuppertaler Immobilienunternehmer Frank Kipker auf dem Gelände der ehemaligen evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirche drei Reihenhäuser und einen Gebäudeteil mit Eigentumswohnungen.

Im Sommer wurde der Kirchturm abgetragen, danach hat das entwidmete Gotteshaus weiter sein Gesicht verändert: Neue Decken sind bereits eingezogen und neue Fenster eingebaut worden, schon bald sollen Balkone an der Südseite des ehemaligen Kirchenraums befestigt werden.

Zurzeit werden Leitungen verlegt, das Erdreich ist aufgerissen, Bagger und Laster stehen auf dem Gelände. Doch schon bald sollen die Wohnungen fertig sein: „Im März ziehen die ersten Bewohner ein“, sagt Frank Kipker.

Für ihn ist das Projekt an der Paracelsusstraße nicht das erste dieser Art. Was das Thema Umnutzung angeht, so ist der Wuppertaler ein regelrechter Kirchenfan: „Das sind spannende, originelle Gebäude. Sie zu planen, macht einfach Spaß.“ Der Immobilienunternehmer hat sich im Tal mittlerweile einen Ruf als „Kirchenumbauer“ erworben und zuletzt das Friedensheim am Mühlenweg in ein Wohnhaus mit Veranstaltungsraum verwandelt.

Doch es gibt Gotteshäuser, die lassen sich nicht ganz so einfach umnutzen.

In Wichlinghausen stehen zwei Kirchen zur Disposition: Die Evangelische Kirchengemeinde Wichlinghausen-Nächstebreck will entweder die Erlöserkirche an der Stahlstraße oder die Wichlinghauser Kirche veräußern. Zuletzt war die Wichlinghauser Kirche im Gespräch. Doch ihre Zukunft ist nach Auskunft der Kirchengemeinde derzeit noch völlig offen. Eine mögliche Anschlussnutzung werde genau geprüft, erläutert Pfarrer Thomas Kroemer: „Bei beiden Kirchen handelt es sich um den jeweiligen Dorfmittelpunkt.“ Auch dieser Umstand schließe so manch mögliche Folgenutzung aus.

Sollte sich keine Lösung finden, könnte es der Wichlinghauser Kirche möglicherweise ähnlich ergehen wie dem Gotteshaus am Vohwinkeler Bremkamp: Es ist nach seiner Schließung nicht verkauft worden und steht leer. Ein Verkauf des Komplexes sei derzeit kein Thema, ist aus Kreisen der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel zu hören. Der Verein „Freunde und Förderer des Bezirks Bremkamp der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel e.V.“ engagiert sich für das unmittelbar an die Kirche angrenzende Gemeindezentrum, organisiert dort Treffs und Veranstaltungen — und zeigt sich mit der gegenwärtigen Situation nicht unzufrieden, wie auf Nachfrage zu hören ist.

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