Wuppertal Bahnhof Unterbarmen: Stadt blitzt bei dem Eigentümer ab

Fraktionsvorsitzender der Grünen kritisiert fehlende Information über die weitere Gebäude-Nutzung.

Wuppertal: Bahnhof Unterbarmen: Stadt blitzt bei dem Eigentümer ab
Foto: Eike Rüdebusch

Unterbarmen. Der Bahnhof Unterbarmen ist ein Schandfleck — und ob sich das ändert, ist auch nach dem Verkauf des Gebäudes weiter im Unklaren. Das meint zumindest Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat, nach einer Antwort von Oberbürgermeister Andreas Mucke auf eine Anfrage der Grünen.

Schulz hatte nach dem Verkauf des Gebäudes aus dem Bestand des Bundeseisenbahnvermögens (BEV) im Sommer eine kleine Anfrage an Mucke gestellt. Er wollte vor allem wissen, was mit dem Gebäude passieren soll und ob auch die Eingangshalle, die für die Fahrgäste dort relevant ist, von möglichen Umbaumaßnahmen betroffen wäre.

Laut der Antwort Muckes, hat die Stadt keine Informationen darüber, wie das Gebäude künftig genutzt werden soll. Allerdings wisse sie, dass das ganze Gebäude inklusive der umliegenden Flächen verkauft worden sei. Die Bahn habe zudem „ein drei Meter breites Geh- und Wegerecht vor und im Gebäude.“ Abgesehen von Aspekten der Sicherheit, habe der Käufer aber keine Verpflichtungen. „Erscheinungsbild und Zustand sind private Angelegenheit des Eigentümers“, so die Antwort.

Für Schulz ist das fatal. „Ich habe den Eindruck, dass sich niemand bei der Stadt für das Gebäude interessiert“, sagt er. Aus den Antworten des OB gehe nur hervor, dass nicht klar sei, ob und was überhaupt mit dem Gebäude passiert. Der Verdacht liege nahe, dass der Eingangsbereich des Bahnhofs keinen Nutzwert für den neuen Eigentümer habe und deswegen nichts daran gemacht werde, so Schulz. „Wäre das ein x-beliebiges Gebäude, wäre mir das egal. Aber das betrifft die Mobilität von Menschen“, sagt Schulz. Immerhin 2000 sollen am Tag vom Bahnhof Unterbarmen in die oder aus der Bahn steigen.

Schulz nennt das Verhalten der Stadt und des BEV fahrlässig, weil augenscheinlich keine Erwartungen an den Käufer in den Vertrag aufgenommen worden seien. „Die Stadt hätte sich darum kümmern müssen.“ Der OB schreibt, dass der Käufer des Gebäudes, der nicht öffentlich gemacht werden will, auf Anfrage keinen Gesprächsbedarf signalisiert habe. Man wolle sich Ende Dezember noch mal an ihn wenden und den Sachstand erfragen, heißt es vom OB.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort