An der Eylauer Straße gibt es bald einen „Waschtag“ wie anno dazumal

Der Nordstädter Bürgerverein will beim Straßenfest ein Wäschewaschen nach historischem Vorbild initiieren.

An der Eylauer Straße gibt es bald einen „Waschtag“ wie anno dazumal
Foto: privat/Archiv

Wichlinghausen. Nasse Betttücher flattern im Wind, Waschzuber stehen an der Straße, und lange Wäscheleinen sind quer über Höfe hinweg gespannt: Ein Wäschefest anno dazumal plant der Nordstädter Bürgerverein Barmen (NBV) im kommenden Frühjahr und will beim Wichlinghauser Straßenfest Ende Mai die Aktion „Der Große Waschtag“ auf der Eylauer Straße initiieren.

„Dafür suchen wir Waschmaterialien von früher und Zeitzeugen, die noch Wäsche von Hand gewaschen haben“, sagt Erika Unterlehberg vom Nordstädter Bürgerverein: „und Stadtteilbewohner, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen an jüngere Generationen weitergeben möchten.“

Erika Unterlehberg (NBV)

Ziel des Waschtagprojekts ist es, die Anwohner, Interessengemeinschaften, Geschäftsleute sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen im Stadtteil zu vernetzen. Stattfinden soll der große Waschtag im Rahmen des Wichlinghauser Straßenfests am Sonntag, 30. Mai. Finanziert wird er mit viel ehrenamtlichem Engagement und mit Bewilligung von Fördergeldern aus dem Verfügungsfonds des Programms „Soziale Stadt“.

Längst schon laufen die Vorbereitungen für das Projekt, bereits seit diesem Juni beschäftigen sich unter anderem Schüler und Lehrer der Schule Liegnitzer Straße, Kinder und Erzieherinnen des Kindergartens Baumhaus mit dem Thema „Wäsche waschen früher und heute“, kündigt der Nordstädter Bürgerverein an. Bewohner und Geschäftsleute des Viertels sowie die Interessengemeinschaft „Wir in Wichlinghausen“ (WiW) engagieren sich ebenfalls. Dabei soll es auch um Wasser, Ressourcennutzung und -verschwendung gehen, um Seife, Waschbretter, Stampfer, Zinkwannen, Waschmaschinen oder Werbeplakate für Waschmittel. Auch Erwachsene und Senioren werden „in den Blick“ genommen, dazu „Geschichten erzählt und Lieder gesungen“, zählt Unterlehberg auf. Sogar eine Ausstellung zum Thema „Waschgeschichten“ soll entstehen.

Doch vor allem wird am 30. Mai das große Nostalgie-Fest gefeiert, „und selbstverständlich wird auch gemeinsam Wäsche gewaschen“, sagt Erika Unterlehberg. „Aus diesem Grund suchen wir alte Utensilien, mit denen früher Wäsche gewaschen, gewrungen, gestampft, gerubbelt, eingeweicht wurde.“ Auch Leihgaben sind erwünscht, wenn die Wichlinghauser im Frühjahr gemeinsam auf der Straße ihre Wäsche waschen.

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