Stadtbibliothek am Haus der Jugend droht der Abriss

Hinterer Gebäudeteil ist stark sanierungsbedürftig. Stadt hält sich alle Möglichkeiten offen.

Wuppertal-Barmen. Vorne hui und hinten pfui? In Barmen kursieren Gerüchte, es gebe Pläne, im Zuge des Umbaus des Hauses der Jugend den Anbau der Stadtbibliothek abzureißen. Sorgen, welche die Bezirksvertretung (BV) ernst genug nimmt, um sie Oberbürgermeister Peter Jung vorzutragen. Der nahm an der Märzsitzung der BV Barmen teil.

In dieser bestätigte Stadtdirektor Johannes Slawig, dass der Anbau, in dem bislang Teile der Stadtbibliothek untergebracht waren, stark sanierungsbedürftig ist - und deshalb ein Abriss nicht ganz ausgeschlossen sei. "Konkrete Pläne gibt es nicht", betonte der Kämmerer, doch die Finanzlage der Stadt zwinge ihn, alle Möglichkeiten im Hinblick auf ihre Kostengünstigkeit zu prüfen. Denn alle Investitionen Wuppertals ständen unter dem Vorbehalt der Bezirksregierung, , die nur kostengünstige Maßnahmen genehmigen würde.

Die Bezirksvertreter gaben zu bedenken, dass bei einem Abriss des 1956 an die einstige Ruhmeshalle angebauten Teils nicht nur der Stadtbibliothek Nutzungsfläche verloren gehe. Auch würde von der Höhe her der Blick auf den wenig präsentablen Hinterhof des Hauses frei - unschön und städtebaulich nicht wünschenswert, wie die Bezirksvertreter finden

Trotz dieser Bedenken sei ein Abriss des sanierungsbedürftigen Anbaus nicht auszuschließen - er werde neben Sanierungs-Alternativen "ergebnisoffen" geprüft, so Slawig. "Oberste Priorität hat für mich, dass die Kosten so gering wie möglich bleiben", stellte der Kämmerer klar. Wann die Prüfung abgeschlossen sei, stehe aber noch nicht fest. Derzeit ist der Anbau wie die gesamte Stadtbibliothek wegen der Sanierung im Haus der Jugend geschlossen, seine Fenster werden erneuert. Sollte er wirklich abgerissen werden, müssten die Räume im Hauptgebäude neu verteilt werden, um den Raum-Verlust der Bibliothek zu kompensieren. Slawig versichert aber: "Keine Nutzergruppe wird vor die Tür gesetzt."

Was auch immer mit dem Haus der Jugend und dem Anbau passiert - Slawig und Oberbürgermeister Jung versicherten den Bezirksvertretern: "Wir unternehmen nichts, ohne Sie einzubinden."

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