Stadt will neues Bauland am Rädchen

Bezirksvertretung und Bau-Ausschuss haben Aufstellung eines Bebauungsplans gegen Grüne und Linke beschlossen.

Stadt will neues Bauland am Rädchen
Foto: Stefan Fries

Ronsdorf. Baurecht für zwei kleinere Mehrfamilienhäuser und weitere Einfamilienhäuser — das soll der „Bebauungsplan 1234 — Rädchen Süd“ schaffen, dessen Aufstellung die Politik jetzt beschlossen hat. Jetzt folgen weiter Schritte inklusive der Beteiligung von Bürgern, Fachbehörden sowie einer Offenlegung.

Das Areal liegt östlich der Straße Rädchen, reicht bis an die Stadtgrenze zu Remscheid und bis an die Gärten der Häuser an der Straße Mühle. In einem städtebaulichen Entwurf sind als mögliche Gestaltung zwei Mehrfamilienhäuser an der Straße Rädchen zu sehen. Eine Straße führt durch ihre Mitte ins Gelände, an dieser Straße liegen vier Einfamilienhäuser und zwei Doppelhäuser.

In der Vorlage heißt es, die bisher in diesem Bereich nur provisorisch ausgebaute Straße Rädchen gehöre derzeit nicht zum Geltungsbereich des Bebauungsplans. Möglicherweise müsse dieser deshalb im Laufe des Verfahrens angepasst werden.

Bisher gibt es auch noch keine Kanalisation in dem Bereich, diese reicht nur bis zur Kreuzung Rädchen/Heidter Straße. Die Verwaltung hält auch einen Anschluss an das Remscheider Kanalnetz für denkbar, da auf Remscheider Seite ein Kanal bis zur Stadtgrenze vorhanden sei.

In beiden zuständigen Gremien, in der Bezirksvertretung (BV) Ronsdorf und im Bauausschuss, haben die großen Fraktionen der Aufstellung des Plans zugestimmt. Gegenstimmen gab es jeweils von den Grünen und den Linken sowie in der BV von Stefan Schmitz (fraktionslos).

So kritisierte der Grünen-Bezirksvertreter Paul Yves Ramette die Vernichtung weiterer Freiflächen: „Das ist Bebauung am Stadtrand.“ Seiner Meinung nach sollten die Flächen an der Straße Rädchen nicht noch weiter bebaut werden. Vor einigen Jahren hatte eine erste Bebauung an der Straße große Proteste hervorgerufen. Aktuell entstehen weitere Häuser.

Nach Ansicht von Ramette Es solle nicht noch weiter in die Landschaft hineingebaut werden. Wenn mehr Wohnungen gebraucht werden, sei seine Partei stattdessen für eine Verdichtung im Innenbereich bestehender Bebauung.

Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes hält eine Bebauung an dieser Steller aber nicht für problematisch: Damit werde niemandem die Aussicht verbaut. Und schließlich seien Wohnungen in grüner Lage gefragt. Wichtig sei, dass jeweils ausreichend Stellplätze geschaffen werden.

Die Verwaltung kündigt an, dass im Bebauungsplanverfahren ein Umweltbericht aufzustellen, der Eingriff in Natur und Landschaft zu bewerten und zu kompensieren ist. In der Vorlage heißt es: „Eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen einer Bürgersammlung wird sichergestellt.“ Der Offenlegungsbeschluss ist für Frühjahr 2019 geplant, der Bebauungsplan soll im Herbst 2019 beschlossen werden.

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