Stadt sucht neuen Betreiber für das Schauspielhaus

Ideenwettbewerb: Nun ist es ausgesprochen: Die Bühnen verlieren das Gebäude als eigene Spielstätte. Wie kann es weitergehen?

Wuppertal. "Unser erklärtes Ziel ist der Erhalt beider Sparten." Es ist ein klares Bekenntnis, das Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) am Mittwoch formulierte. Klar ist allerdings auch, dass es in erster Linie von der Landesregierung und deren weiterer finanzieller Unterstützung abhängt, ob der Wunsch, Musik- und Sprechtheater in Wuppertal am Leben zu halten, auch tatsächlich umzusetzen ist.

Fakt ist: Das Schauspielhaus ist nur noch bis 2012 eine feste Spielstätte der Wuppertaler Bühnen. Weil die Stadt nicht genügend Geld hat, um den Betrieb dauerhaft zu sichern, wird nun ein neuer Träger gesucht. Ob es unter fremder Regie auch Aufführungen - also Gastspiele - des Schauspiel-Ensembles an der Kluse geben könnte, sei noch völlig offen, wie Jung erklärte. Als "Tag des Aufbruchs" bezeichnete er den Zeitpunkt, an dem die "Freunde der Wuppertaler Bühnen und des Sinfonieorchesters", Stadtspitze, Fraktionsvertreter und Theater-Geschäftsführung zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ins Rathaus geladen hatten, um einen Schulterschluss zu demonstrieren.

Wer erwartet hatte, angesichts der seit Monaten heftig diskutierten Frage, wie die Zukunft der Bühnen aussehen könnte, konkrete Lösungen zu hören, wurde jedoch enttäuscht. Die Botschaft, die die Herren der Rathaus-Runde als "wichtiges Signal für die ganze Stadt" verstanden wissen wollen, gilt ganz grundsätzlich: Man wolle an beiden Sparten festhalten - losgelöst von der Diskussion um die Zukunft des Gebäudes an der Kluse. Für das sanierungsbedürftige Schauspielhaus wird ein neues Nutzungskonzept benötigt. Es soll ein "öffentliches, vorrangig kulturelles" sein, so viel steht fest. Und vor allem: "Es darf keine finanzielle Belastung der Stadt geben", wie Kämmerer Johannes Slawig betont. "Der Ideenwettbewerb ist eröffnet."

Wie die Suche nach Vorschlägen zur künftigen Schauspielhaus-Nutzung organisiert wird, stehe noch nicht fest: "Wir sind erst am Anfang des Prozesses." Aufgerufen, sich an einem offenen Forum zu beteiligen, seien alle Bürger, insbesondere Studenten der Bergischen Uni, so Jung. Das Bekenntnis zu beiden Sparten und das Bekenntnis zum Schauspielhaus als einem städtebaulich herausragenden Gebäude seien getrennt voneinander zu sehen. Klar zu erkennen ist auch, dass vor allem auf die Hilfe des Landes gehofft wird. Ohne erhöhte Stadttheater-Zuschüsse - das war deutlich zu hören - dürfte die Zukunft der Bühnen anders aussehen, als es sich die Theater-Tafelrunde wünscht.

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