Stadt lehnt Spielstraße nach Ortstermin ab

Die Grünen hatten die Einrichtung an der Arrenberger Straße in der BV beantragt.

Arrenberg. Eine Kita, ein Jugendtreff, ein Bolzplatz — an der Arrenberger Straße sind viele Kinder unterwegs. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen stellte deshalb in der BV Elberfeld-West den Antrag, im oberen Bereich der Arrenberger Straße eine Spielstraße einzurichten. „Die Kinder laufen dort zu allen Tageszeiten entlang“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Kordula Pfaller.

Nach einem Ortsbesuch lehnte die Stadtverwaltung die Einrichtung einer Spielstraße anstelle der Tempo-30 Zone allerdings ab. Rein rechtlich sei die Einrichtung einer Spielstraße nur möglich, wenn weniger als 1200 Autos am Tag vorbeifahren. Die Arrenberger Straße überschreitet diesen Wert deutlich: Zwischen 2300 und 2350 Fahrzeuge sind dort laut Verkehrsmodell der Stadt Wuppertal jeden Tag unterwegs. Die Besucher des nahe gelegenen Krankenhauses müssen die Stelle passieren, Anlieferer der benachbarten Firmen ebenso. „Es ist davon auszugehen, dass eine weitere Reduzierung der Geschwindigkeit von 30 km/h auf Schrittgeschwindigkeit aufgrund des Durchgangsverkehrs wenig Akzeptanz finden würde“, begründet das Verkehrsressort die Ablehnung des Vorschlags der Grünen. Um die Verkehrsbelastung zu reduzieren, sei die einzige Möglichkeit, die Ausarbeitung eines völlig neues Verkehrskonzepts durch eine externe Firma — doch dafür fehlt das Geld. Zudem würden bei Einrichtung einer Spielstraße Parkplätze wegfallen, die in dem Viertel hoch begehrt sind.

Diskutiert wurde in der BV die Mattierung der Straße durch einen roten Straßenbelag. „Das ist aber nicht das, was wir dort wollen“, erklärt Kordula Pfaller. Als Kompromiss sollen an den neuralgischen Stellen jetzt Schilder „Achtung Kinder“ aufgestellt werden.

„Für uns ist das Thema aber noch nicht vom Tisch“, betont die Fraktionsvorsitzende. Die Partei möchte den Antrag einreichen, an der Arrenberger Straße unter Beteiligung der Anwohner einen zeitlich begrenzten Verkehrsversuch zu machen. Auf diese Weise ließe sich laut Paragraph 45/1 die Spielstraße trotz des intensiven Autoverkehrs einrichten. „In anderen Städten wird das immer wieder gemacht“, sagt Kordula Pfaller. Und es seien auch nur sehr wenige Parkplätze, die bei der Änderung wegfallen würden.

Am Königshöher Weg, wo die Grünen ebenfalls eine Spielstraße anregten, führte die Stadtverwaltung das starke Gefälle und die Kurven als Gegenargument an. Zudem sei der Weg unfallunauffällig.

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