Stadionbau: „Das klappt nicht“

Handwerker kritisieren massiv die Stadt und kündigen heftigen Widerstand an.

<strong>Wuppertal. Die Wuppertaler Kreishandwerkerschaft und die Handwerkskammer Düsseldorf haben gemeinsam Widerstand gegen die Pläne der Stadt angekündigt, die Stehtribünen im Stadion am Zoo von Langzeitarbeitslosen errichten zu lassen. Die Handwerker prüfen, wie sie juristisch gegen die Stadt vorgehen können, wollen sich an das NRW-Arbeitsministerium wenden, um mögliche Geldmittel stoppen zu können und werden zudem vermutlich ihre weitere Mitarbeit im Beirat der Arge Wuppertal beenden.

"Wuppertal hat sich oft genug lächerlich gemacht."

Am Montag sollen diese Schritte während der nächsten Vorstandssitzung der Kreishandwerkerschaft offiziell beschlossen werden. "Wir wollen Schaden von der Stadt abwenden, Wuppertal hat sich in der Vergangenheit oft genug lächerlich gemacht", griff Kreishandwerksmeister Frank Seynsche die Stadtspitze heftig an. Zusammen mit Josef Zipfel von der Handwerkskammer und Manfred Kaufmann, Obermeister der Bauhandwerksinnung Wuppertal, stellte er klar, warum aus seiner Sicht die Stadtpläne weder juristisch noch tatsächlich durchführbar sind.

Die Argumentation der Stadt, die Baumaßnahme sei zusätzlich und deswegen durch die Hartz-IV-Gesetze gedeckt, ist aus Handwerkersicht falsch. Die Stadt habe ja die Maßnahme offiziell ausgeschrieben. Damit sei klar, dass durch den Einsatz der Arbeitslosen in den freien Markt eingegriffen werde. Zudem sei diese Idee nicht im Beirat der Arge behandelt worden, was jedoch zwingend erforderlich sei.

Fest steht, dass die Stadt Wuppertal Langzeitarbeitslose einsetzt, weil ihr Firmen aus dem Bergischen zu teuer sind. Das ist ein nicht zu akzeptierender Eingriff in den Markt. Sollte dieses Beispiel Schule machen, dann kann sich das Land schon einmal auf steigende Arbeitslosenzahlen einrichten. Warum sollte irgendwer teure Handwerker bezahlen - es gibt ja Ein-Euro-Jobber.

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