Stadion: Still ruht die „Großbaustelle“

Verzögerung: Trotz der idealen Witterung macht die Baustelle im Stadion am Zoo derzeit keine großen Fortschritte. Ob das Stadion wie geplant am 2. Juni eingeweiht werden kann, ist fraglich.

Wuppertal. Und das soll eine Großbaustelle sein? Wer in diesen Tagen einen Blick in das weite Rund des Stadions am Zoo wirft, der muss schon genauer hinschauen, bevor er auf Spuren von Hektik und Betriebsamkeit trifft. Den Aufstieg des WSV in die 2. Bundesliga wollten die Fans auf den neuen Stehtribünen hinter den Toren feiern. Doch nicht nur dem WSV ist die Luft ausgegangen, auch auf der Baustelle Stadion am Zoo geht es trotz idealer Witterungsbedingungen zurzeit nur schleppend voran. In der vergangenen Woche wurden die ersten Beton-Fertigteile aufgestellt, mit denen die in den letzten Monaten aufgeschütteten Erdwälle aufgefangen werden sollen. Bisher handelt es sich bei den angelieferten Randsteinen jedoch um Einzelstücke. "Die Krise im Baugewerbe hat die Zahl der Anbieter reduziert. Und da bei dem aktuellen Bau-Boom die Auftragsbücher der verbliebenen Firmen voll sind, gibt es Lieferengpässe. Dennoch bewegen wir uns im Zeitrahmen. Wenn die Teile kommen, wird alles sehr schnell gehen", glaubt Peter Keller, Leiter des Stadtbetriebs Sport und Bäder. Aber auch er hat inzwischen Zweifel, dass die Einweihung noch in der laufenden Saison bis zum 2. Juni gefeiert werden kann. WSV-Manager Thomas Richter geht bereits davon aus, dass der Regionalligist erst ab der kommenden Spielzeit Eintrittskarten für die attraktiven Stehplätze direkt hinter den Toren anbieten kann. "Das Stadion am Zoo weist während des Umbaus ein Fassungsvermögen von 18 000 Plätzen aus, womit wir auskommen. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn der Umbau schneller gegangen wäre, aber es war richtig, alle baurechtlichen Fragen im Vorfeld zu klären. Ein Baustopp wie in Paderborn hätte uns härter getroffen, da wir kein Ausweichstadion zur Verfügung haben." In dieser Woche will der WSV einem Plan der Stadt zustimmen, die Ersatzbänke von der Tribünenseite auf die Gegengerade zu verlegen. Dadurch kann der Zaun vor der Haupttribüne abgesenkt werden, was die Sichtverhältnisse in den unteren Reihen erheblich verbessert. Außerdem soll das Spielfeld hin zur Haupttribüne um fünf Meter verbreitert werden. "Die Zuschauer rücken hinter den Toren und auf der Tribüne viel näher ans Geschehen", erklärt Peter Keller.

Der Rasen im Stadion am Zoo wurde in der vergangenen Woche komplett eingesät. Auch die unebene Spielfläche ist sanierungsbedürftig. Vor dem Pokalspiel des WSV gegen Homberg nahm ein Rasenspezialist von Schalke 04 das Geläuf unter die Lupe. Er schlug die Anschaffung eines Spezialgerätes zur Auflockerung des lehmigen Untergrundes vor.

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