Fastenbrechen einmal anders Prominenter Besuch für den Verein Amana in Coronazeiten

In den vergangenen Wochen hat Hayat Fennoui einige Extraschichten in ihrer Küche eingelegt und dabei leckere warme Speisen zubereitet, die während des Ramadans jeweils freitags und samstags an der Gebhardtstraße 1 von dem Verein Amana für das abendliche Fastenbrechen ausgegeben wurden.

 Staatssekretärin Serap Güler (2. v. l.) übergibt im Amana-Vereinszentrum an der Gebhardtstraße ein Lunchpaket an den Studenten Imad.

Staatssekretärin Serap Güler (2. v. l.) übergibt im Amana-Vereinszentrum an der Gebhardtstraße ein Lunchpaket an den Studenten Imad.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Am Freitag besuchte NRW-Staatssekretärin Serap Güler (CDU) den Verein und half bei der Verteilung der Lunchpakete mit. Mit dem Iftar-To-Go hatten in den vergangenen Wochen Moschee-Gemeinden und Vereine auf die in der Coronakrise stark eingeschränkten Möglichkeiten eines gemeinsamen Fastenbrechens reagiert.

Der marokkanische Verein Amana engagierte sich über die Aktion in Wuppertal hinaus mit Spenden für Familien in Kamerun und Marokko, wo so in Coronazeiten ebenfalls das Fastenbrechen begangen werden konnte. „Finanziert wird diese Aktion über Spenden und Sponsoren“, berichtete Mohamed El Abdouni, Vorsitzender der Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisation Amana. Omar Kuntich, Landesgeschäftführer der Wohlfahrtsstelle Malikitische Gemeinde, lobte die Arbeit des Vereins gerade weil in diesem Ausnahme-Ramadan weit weniger Spenden für Bedürftige gesammelt werden konnten, da Gebetssäle geschlossen blieben.

Lob von der Staatssekretärin für Muslime und Christen

Serap Güler erinnerte daran, dass sich Christen und Muslime vorbildlich in der Krise verhalten hätten. „Wir haben nie ein Gottesdienstverbot ausgesprochen“, sagte Serap Güler. Die Christen hätten zu Ostern und die Muslime zum Ramadan freiwillig auf vieles verzichtet, so Güler, die ihren Wunsch zum Ausdruck brachte, dass in den kommenden Wochen weitere Lockerungen vor allem für die Familien möglich sind.

Omar Kuntich berichtete über die im Vergleich zu Deutschland viel härteren Schutzauflagen in Marokko. Dort dürfe schon seit Wochen lediglich ein Familienmitglied für eine begrenzte Zeit am Tag das Haus verlassen. Um zu verhindern, dass sich die Menschen zum Gebet auf den Dächern ihrer Häuser zu nahe kämen, würden für Kontrollen Drohnen eingesetzt.

Mit seinem Angebot erreicht der Verein Amana sowohl Muslime als auch Christen, darunter Studenten und Auszubildende sowie Bewohner des Flüchtlingsheims an der Edith-Stein-Straße. Bevor sie bei der Essensausgabe mitgeholfen hatte, wollte Serap Güler natürlich wissen, was auf dem Speiszettel für Freitag stand. Neben einer traditionellen Hariri-Suppe gab es Couscous mit Lammfleisch. Dazu Obst, Brot und Buttermilch sowie für die Kinder einige Süßigkeiten. In den vergangenen Wochen war für Abwechslung auf dem Speiseplan garantiert, so bereitete Hayat Fennoui auch Paella zu.

Der Verein Amana wurde im Jahr 2009 gegründet. Amana e.V. ist nach eigenen Angaben mittlerweile eine anerkannte Organisation im Bereich der Integration und arbeitet eng mit der Stadt Wuppertal, der Flüchtlingshilfe Wuppertal-West sowie dem Land Nordrhein-Westfalen zusammen.

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