Sperrung: Sonnborner sind sauer

Wegen der Arbeiten am Schwebebahngerüst ist die Zufahrt ins Sonnborner Zentrum diese und nächste Woche gesperrt.

Sonnborn. "Das ist wirklich eine Oster-Überraschung", sagt Detlef Brüggert, doch erfreut klingt er nicht - im Gegenteil. Wie etliche andere Geschäftsleute im Stadtteil ärgert sich der Besitzer des Edeka-Markts über die Sperrung der Sonnborner Straße: Seit gestern ist die Zufahrt auch tagsüber gesperrt. Wer von der Friedrich-Ebert Straße oder vom Sonnborner Ufer kommend ins kleine Einkaufszentrum möchte, hat dort keine Möglichkeit mehr einzubiegen - außer, er fährt verkehrswidrig vom großen Parkplatz am Sonnborner Ufer auf die Sonnborner Straße.

Grund für die Sperrung sind die laufenden Arbeiten am Schwebebahngerüst. Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) hatten in der vergangenen Woche bereits angekündigt, die Sonnborner Straße zwischen Kirchhofstraße und Sonnborner Ufer bis kommenden Donnerstag sowie in der nächsten Woche von Dienstag, 6.April, bis Freitag 9. April, tagsüber zu sperren. "Wir tauschen alte Gerüstteile gegen neue aus, um diesen Teil des Altgerüsts so zu verstärken, dass der Statiker grünes Licht für die Wiederinbetriebnahme der Schwebebahn gibt", erläutert WSW-Sprecher Holger Stephan: "Durch die Möglichkeit, die uns die Stadt gibt, dort jetzt auch einige Tage tagsüber arbeiten zu können, sind wir zuversichtlich, den 12. April als Datum der Wiederinbetriebnahme auch zu schaffen. Das wäre sonst äußerst eng geworden. Auch im Interesse der Sonnborner wollten wir die Bahn so früh wie möglich fahren lassen."

Das sei ja gut und schön, ist von den örtlichen Einzelhändlern zu hören: "Natürlich freuen wir uns, wenn die Schwebebahn endlich wieder fährt", sagt Boutiquen-Inhaberin Gisela Stoltz. "Aber es kann doch nicht sein, dass hier einfach so die Straße gesperrt wird."

Die Geschäftsleute beklagen unisono, von der Sperrung im Vorfeld nicht rechtzeitig genug informiert worden zu sein . "Man hätte sich zumindest vorher zusammensetzen müssen", sagt Detlef Brüggert. Zwar habe "es vor Monaten" eine Informationsveranstaltung im St. Remigiushaus gegeben, erinnert sich Gisela Stoltz, doch die jetzige Sperrung sei allen neu.

So oder so - nicht nur Apotheker Gunter Mikolaschek fordert Abhilfe: "Es muss dringend eine alternative Verkehrsführung geschaffen werden", sagt er. "Das geht nicht - die Leute fahren ja an Sonnborn vorbei." Eine ausgeschilderte Umleitung führt über den Deutschen Ring und ist nach Ansicht der Sonnborner buchstäblich abwegig. Da müsse man einen riesigen Umweg fahren, sagt Detlef Brüggert, "das macht doch niemand".

Die Stadtwerke werben indes um Verständnis: "Wir wissen, dass wir die Geduld der Sonnborner strapazieren und im Sommer noch einmal strapazieren müssen. Wir bedauern das sehr und bitten um Verständnis."

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