Sperrung: Dorrenberger Hof ist vom Verkehr abgeschnitten

Das Abbruchhaus und die Baumeisterstraße sind gesperrt — der Gastwirt klagt über Gästeschwund.

Sperrung: Dorrenberger Hof ist vom Verkehr abgeschnitten
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. „Geht das noch vier Wochen so weiter, dann kann ich den Laden dichtmachen“, sagt Michael von Kamen. Dem Pächter des Restaurants Dorrenberger Hof bleiben die Gäste weg, wie er sagt. Mit dem Rücken zur Wand stehe er, seit vor knapp zwei Wochen die Baumeisterstraße und damit die Zufahrt zu seinem Gasthaus für den Autoverkehr gesperrt wurde.

Grund für die Maßnahme ist die Sicherung der Hausruine vis-à-vis des Restaurants. Das marode Gebäude soll abgerissen werden, „doch wir wissen nicht, wann“, sagt von Kamen. Was ihn ärgert: „Es gab keine Info, keinen Hinweis, nichts. Auf einmal standen da Leute, sie fragten, wem die Autos gehörten, und haben nur gesagt: ,Die müssen weg.’ Dann wurde die Straße dichtgemacht.“

Die Sperrung habe kurzfristig erfolgen müssen, entgegnet Markus Bien von der Stadt. Er verteidigte auf Nachfrage der WZ auch die Entscheidung zur Breite der abgeriegelten Fläche: „Der Sicherheitsabstand ist aus Sicht der Stadt gerechtfertigt.“

Der Dachstuhl der Ruine sei eingebrochen und die Fassade weise „schon eine Art Beule nach außen auf“, so Bien: „Das heißt, wenn der Giebel nach innen einstürzt, ist aus unserer Sicht die Gefahr groß, dass Teile nach außen katapultiert werden.“

Beschlossen würden solche Sicherungsmaßnahmen von der städtischen Bauaufsicht, „zusammen mit Polizei und Feuerwehr — und immer von Fall zu Fall“.

Abgerissen wird laut Stadt frühestens ab nächster Woche, der Abbruch werde dann gut zwei bis drei Wochen dauern, so Bien: „Natürlich ist das mit Einschränkungen verbunden. Doch für die allgemeine Sicherheit gibt es keine Alternative.“ Und der Zeitraum sei ja begrenzt. „Danach sind die Gefahr und der Schandfleck weg.“

Ebenso wie die Gäste des Restaurants, sagt Michael von Kamen, der das Gasthaus vor knapp einem Jahr übernommen hat. Der Wirt erklärt, warum er sich sorgt: „Zur überwiegenden Mehrheit unserer Stammkunden gehören ältere Gäste, die oft nicht mehr gut zu Fuß sind und gern mit dem Auto direkt bis vors Lokal fahren.“ Das geht nun nicht mehr, denn die Baumeisterstraße ist von der Hochstraße aus komplett gesperrt. Mittags habe man schon jetzt gar keine Gäste mehr. „Es geht hier nicht allein um meine Existenz“, sagt der Wirt, „sondern auch um meine Mitarbeiter.“

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