Wuppertal Sperrmüll mitnehmen ist verboten - Ordnungsamt macht Stichproben

Sperrmüll wird häufig mitgenommen, noch bevor die AWG eintrifft. Das ist nicht erlaubt. Deshalb geht das Ordnungsamt dagegen vor.

Gut erhaltener Sperrmüll findet schnell neue Besitzer.

Gut erhaltener Sperrmüll findet schnell neue Besitzer.

Foto: dpa

Wuppertal. Alte Lampen, gebrauchte Möbel und Krimskrams, den man beim Aussortieren im Keller gefunden hat, stehen bei den regelmäßigen Sperrmüllterminen der AWG an der Straße. An mancher Straßenecke ist die Auswahl interessanter als auf dem Flohmarkt. Die Verlockung ist groß, etwas mitzunehmen. „Wir haben beim letzten Sperrmülltermin einen ganzen Berg an stark abgenutzten Möbeln rausgestellt. Am nächsten Morgen war alles weg“, berichtet eine Leserin (Name der Redaktion bekannt). Darunter waren eine defekte Waschmaschine, ein altes Badezimmerschränkchen und „ganz olle Stühle“.

Wer etwas mitnimmt, muss aber mit einem Bußgeld rechnen. Geregelt ist das in der städtischen Abfallsatzung unter §25 Absatz 5. Dort heißt es: Das Durchsuchen bereitgestellter Abfälle und die Heraus- bzw. Wegnahme von Gegenständen ist für Unbefugte verboten. „Uns geht es nicht um die Oma, die für ihren Enkel etwas Nettes auf dem Sperrmüll findet“, sagt Martin Bickenbach, Kaufmännischer Geschäftsführer der AWG.

Der Paragraf ziele vielmehr auf die gewerblichen Händler ab. „Illegale Sammler kommen mit Transportern und zerfleddern den Sperrmüll häufig so stark, dass unsere Mitarbeiter Mühe haben, alles einzusammeln“, sagt Klaus Steinbrink, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft bei der AWG. Mitarbeiter des Ordnungsamts sind deshalb stichprobenartig unterwegs. Illegale Sammler müssten mit einem drei- bis vierstelligen Bußgeld rechnen, so Steinbrink.

Das Ordnungsamt ist stichprobenartig unterwegs

Außerdem vermarktet die Abfallwirtschaft brauchbare Elektrogeräte selbst, um die Abfallpreise stabil zu halten. Dazu werden die Geräte schon am Abend vor dem Abfuhrtermin eingesammelt.

Die Mitnahme von Sperrmüll ist aus Sicht von Martin Bickenbach eine Ordnungswidrigkeit. Denn der Sperrmüll stehe an der Straße, weil ihn jemand loswerden wolle. „Die Sachen gehen erst in den Besitz der AWG über, wenn wir sie in unsere Wagen verladen“, erklärt Bickenbach.

In Wuppertal fallen jedes Jahr mehr als 57 Kilogramm Sperrmüll pro Einwohner an. Das sind knapp 20 500 Tonnen Sperrmüll pro Jahr. Zum Vergleich: In Düsseldorf fallen nur gut 14 000 Tonnen im Jahr an. Das sind 23 Kilogramm Sperrmüll pro Einwohner. Noch weniger sind es mit 7600 Tonnen Sperrmüll inklusive Elektroschrott in Solingen. In beiden Städten gibt aber es keine regelmäßigen Abfuhrtermine. Man muss Sperrmüll anmelden. Dieser Umstand ist nach Bickenbach der Grund für die großen Unterschiede: „Wenn der Sperrmüll angemeldet werden muss, lässt der ein oder andere die Sachen erstmal im Keller liegen.“

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