Uellendahl-Katernberg SPD: WSW agieren „unverständlich“

Uellendahl-Katernberg. · Ortsverein Uellendahl-Dönberg kritisiert Änderung der Fahrpläne.

Der neue Busbahnhof hat Folgen für den ÖPNV.

Der neue Busbahnhof hat Folgen für den ÖPNV.

Foto: Fries, Stefan (22345681)/Fries, Stefan (fri)

Der SPD-Ortsverein Uellendahl-Dönberg übt harsche Kritik an den WSW und den geplanten Fahrplan-Änderungen im Zuge der Neueröffnung des Busbahnhofs Döppersberg. „Auf die aktuell brennenden Themen wie Dieselfahrverbot, hohe Verkehrsbelastung in den Innenstädten sowie dramatische Situationen an Schulen durch ,Elterntaxis’ reagieren die Wuppertaler Stadtwerke auf eine für uns unverständliche und befremdliche Art und Weise“, schreibt der Vorsitzende Guido Gehrenbeck: „Sie streicht ihr Angebot zusammen und kürzt die Taktung von Busverbindungen.“

Die Linien 645 und 623 werden bis zu 50 Prozent ausgedünnt

Als Beispiel nennt er die Buslinie 645. Für die sehe es so aus, „dass ab Raukamp Schleife die Busse nur alle 20 Minuten fahren. Die Haltestelle Röttgen wird ab 6.33 Uhr alle 10 Minuten bis 8.09 Uhr, dann wieder im Rhythmus von 20 Minuten, angefahren.“ Der Bezirk Uellendahl-Dönberg sei damit von einer Ausdünnung der Buslinien 645 und 623 bis zu 50 Prozent in den Hauptverkehrszeiten betroffen, so Gehrenbeck. Dass die Linie 617 nur bis 18 Uhr eingesetzt werden soll, sei ebenso absolut unverständlich. „Hier werden völlig falsche Prioritäten gesetzt.“

Die WSW begründeten diese Änderungen unter anderem mit der Schließung der Schule am Röttgen. „Diese wird aber frühestens 2020 realisiert. Ebenso wenig trägt das Argument einer erforderlichen Modifizierung angesichts des neuen Busbahnhofes.“ Der neue Busbahnhof, auf den die Wuppertaler sich verständlicherweise freuten, „verändert schließlich nicht die gesamte Stadt in ihrer gewachsenen Struktur.“ In den Zeiten, in denen man darüber nachdenke, die Innenstädte für Dieselfahrzeuge wegen der Feinstaubbelastung und des CO2-Ausstoßes zu sperren, „ist eine Kürzung des Angebotes des öffentlichen Nahverkehrs das verkehrte Zeichen.“

Vielmehr hätte das Angebot der Umwelt zu Liebe ausgeweitet werden müssen, um den Bürgern den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn zu erleichtern. „Schade, dass die Wuppertaler Stadtwerke die Fahrpläne im Alleingang verändert haben, ohne andere Gremien anzuhören oder mit einzubeziehen.“ Die SPD fordere die WSW auf, „diese massiven Streichungen rückgängig zu machen und sich umweltbewusst und zukunftsorientiert zu zeigen.“

Dass den Gremien wenig Chance zur Mitsprache blieb, war auch in den Bezirksvertretungen schon Thema. Die BV Uellendahl-Katernberg und Elberfeld vermissten „jegliche Einflussnahme“. Die Änderungen seien zudem zu kurzfristig bekannt gemacht worden.

Wirklich entscheiden über die WSW-Pläne konnte nur die BV Elberfeld-West. Allerdings nicht bei Streichungen oder Umtaktungen, sondern nur in einem Fall, als es um die konkrete Neueinrichtung und Umlegung einer Linie ging. Die lehnte die Bezirksvertretung dann übrigens ab. Red

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