Stadtentwicklung SPD will autofreien Platz am Kolk

Elberfeld. · Jahre nach den Grünen fordern auch die Sozialdemokraten eine Umgestaltung.

 Der Platz am Kolk soll umgestaltet werden. Der SPD geht das aber zu langsam.

Der Platz am Kolk soll umgestaltet werden. Der SPD geht das aber zu langsam.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Die SPD will einen autofreien Platz am Kolk – einen Antrag darauf bringt die Fraktion in die kommende Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld (Mittwoch, 4. Dezember, 19 Uhr, Verwaltungsgebäude) ein.

Hintergrund ist die der SPD zu langsame Planung der Stadt im Zuge der Innenstadtoffensive Elberfeld. Entsprechende Planungen gebe es nicht vor 2023, sagt Fraktionsvorsitzender Thomas Kring. „Deshalb ergreifen wir jetzt die Initiative, den Platz weitgehend autofrei zu machen, um die Aufenthaltsqualität für die Menschen zu erhöhen“, erläutert Thomas Kring.

Die Stabsstelle Bürgerbeteiligung wird in dem Antrag gebeten, ein Format zu entwickeln und durchzuführen, bei dem gemeinsam mit der Verwaltung, potentiellen Akteuren und Interessierten Ideen für die temporäre Nutzung des Platzes entwickelt und deren Umsetzungsmöglichkeit diskutiert werden kann.

Nutzung als Parkplatz ist
„nicht mehr zeitgemäß“

Bezirksbürgermeister Jürgen Vitenius (SPD) sagt dazu: „Die ausschließliche Nutzung als Parkplatz ist nicht mehr zeitgemäß und wird zukünftig ohnehin entfallen, zumal ausreichend Parkraum im Umfeld vorhanden ist. Den Menschen kann so ein wenig mehr Erlebnisraum in einer lebendigen Innenstadt gegeben werden.“

Die Idee ist derweil nicht neu. Die Grünen haben schon 2013, als über eine Erweiterung der City Arkaden diskutiert wurde, eine alternative Nutzung als Grünfläche angeregt. Sie hatten schon einen Entwurf erarbeitet und mit Bürgern diskutiert. Auch Anke Hartmann und Arnt Vesper, die das Boutique Post Hotel am Platz am Kolk eröffnen wollen, hatten sich für eine grünere Fläche – mit Taxiplätzen und Hotelvorfahrt – ausgesprochen. „Das kann ich nur unterstützen“, hat Vesper der WZ 2017 gesagt.

Anja Liebert, Fraktionsvorsitzende der Grünen und verkehrspolitische Sprecherin, wundert sich über den Vorstoß der SPD, angesichts der Ideengeschichte, die aufs Konto der Grünen geht. „Wenn es der SPD zu langsam geht, kann sie sich ja an ihren Bauderzenenten Frank Meyer wenden“, sagt sie, der habe doch Einfluss auf die Planungen und Mittel. Die SPD habe damit den Draht in die Verwaltungsspitze.

Sie moniert zudem, dass die SPD keinen Finanzierungsvorschlag benennt - aus Sicht der Grünen müsste für eine raschere Umgestaltung nämlich an den Parkgebühren gedreht werden und das, so Liebert, habe die SPD immer abgelehnt.

Der Platz am Kolk ist im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Innenstadt Elberfeld als Scharnier zwischen Innenstadt und Hofaue benannt. Der Platz sei durch eine Bereichssatzung geschützt, biete aber keine Aufenthaltsqualität.

Schnell umgesetzt wird von Seiten der Stadt aber nichts - weil erst eine Verkehrsuntersuchung beleuchten soll, wie man den Verkehr und die Verkehrsfläche dort reduzieren und den Platz mit Leben füllen kann. Das soll im Rahmen der großen Untersuchung passieren, die auch den Neumarkt, Wall und Kerstenplatz einbezieht. Was herauskommt, soll 2022-25 umgesetzt werden. Die Stadt plant mehr als vier Millionen Euro ein, 3,3 Millionen aus Fördermitteln.

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