Sonderpädagogen beziehen den Modulbau der Universität

In diesen Tagen ziehen Dozenten und Mitarbeiter in den Neubau auf dem Freudenberg ein. Drei Millionen Euro investiert die Uni.

Sonderpädagogen beziehen den Modulbau der Universität
Foto: Andreas Fischer

Freudenberg. Wer auf dem Campus Freudenberg die Rainer-Gruenter-Straße hinuntergeht, sieht das neue Gebäude FMM schon von weitem. Ein rechteckiger Bau mit drei Stockwerken und 1500 Quadratmeter Nutzfläche. Letzte Woche zogen hier Dozenten und Mitarbeiter des Instituts für Bildungsforschung (School of Education) in die Büros ein.

Dass das Treppenhaus und die Fensterrahmen in Grün — der Farbe der Wuppertaler Universität — gehalten sind, ist wohl nicht ganz zufällig. Bauherr des Neubaus ist tatsächlich die Uni. Das liege an den Erfahrungen, die man mit externer Bauleitung gemacht habe, sagt Dieter Szewczyk vom Gebäudemanagement der Uni.

So werden die beiden Neubauten auf dem Campus Grifflenberg, die vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) verantwortet werden, nach Verzögerungen frühestens im November 2016 fertig.

„FMM“ heißt das Gebäude nicht nur, damit man es besser von seinem Nachbargebäude FM unterscheiden kann. Das zweite M im Namen steht für „Modulbau“. Also für das Bauen mit Fertigelementen. Das richtige Mittel, um Zeit und Energie zu sparen.

Nachdem die Bauarbeiter das Fundament errichtet und ein Treppenhaus gemauert hatten, war der Großteil schon getan. Danach verbauten sie die vorgefertigten Räume. „Die sind in einer Woche aufgestellt worden“, erklärt Szewczyk. Über- und nebeneinander wie Container. Er lobt besonders Bauleiter Robert Boese. Sein Mitarbeiter habe „einen Vollzeitjob auf der Baustelle gemacht“.

Die gute Nachricht: Mit drei Millionen Euro blieben die Kosten im selbst gesteckten Rahmen. Die angepeilte Bauzeit von sechs Monaten ließ sich freilich nicht einhalten.

Am Ende war man vier Wochen länger beschäftigt. Was seinen Grund hatte. Denn bei den ersten Aushubarbeiten gab es eine unangenehme Überraschung. Die Bagger legten einen alten Stollen frei. Er stellte sich als Teil eines unterirdischen Gänge-Systems heraus, das wahrscheinlich während der Zeit des Zweiten Weltkriegs gebuddelt wurde. Die Bauarbeiten mussten vorläufig unterbrochen werden. Die entdeckten Hohlräume musste man nacheinander mit Beton verfüllen. Dann erst konnte man ein sicheres Fundament schaffen.

Im zweiten und dritten Stock des Neubaus reiht sich ein Büro ans andere. Frisch eingezogen ist auch Professor Michael Grosche. Er ist einer von aktuell drei Dozenten für Sonderpädagogik. Ein Fach, das man erst seit Wintersemester 2014/2015 in Wuppertal studieren kann. Die Sonderpädagogik soll wachsen und das Gebäude FMM ist jetzt ihr fester Standort.

Im Gespräch berichtet Grosche von den Lern- und Seminarräumen, die im Erdgeschoss des Neubaus untergebracht sind. Anders als die Büros sind sie noch nicht fertig eingerichtet. „Wir warten noch auf die Geräte.“

Computer und Videokameras zum Beispiel. Sie gehören für Grosche und seine Kollegen aus der Bildungsforschung zum Handwerkszeug. Damit lassen sich Ton- und Bildaufnahmen für Tests machen, mit denen sie lernschwache Kinder fördern und unterstützen wollen. Diese Angebote, sagt Grosche, richteten sich an alle Schultypen. Die Unterscheidung zwischen Förder- und Regelschule spiele keine Rolle. Ziel sei die Förderung jedes einzelnen. „Das ist Inklusion — sehr allgemein gefasst.“

Fest geplant ist auch der Besuch von Schülern. In der „Grundschulwerkstatt“ — einem Projekt von Juniorprofessorin Claudia Kastens — soll es keinen Frontalunterricht geben. Die Kleinen können in kleinen Gruppen lernen. In einem der Lernräume ist eine Spiegelscheibe eingezogen. Dahinter verborgen, können angehende Pädagogen das Lernverhalten beobachten.

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