Kommunalwahl Solingen: Tim Kurzbach tritt seine zweite Amtszeit an

Solingen. · Gemeinsamer Kandidat von SPD und Grünen siegt im ersten Wahlgang.

 Tim Kurzbach (2.v.l.), eingerahmt von seiner Frau Ursula Linda Kurzbach (l.) und der Rats-Spitzenkandidatin der Grünen, Juliane Hilbricht. Zu den ersten Gratulanten gehörten die Grünen-Politikerin Martina Zsack-Möllmann (r.) und SPD-Parteichef Josef Neumann (2.v.r.). Im Hintergrund: Die SPD-Politiker Ernst Lauterjung und Ioanna Zacharaki.

Tim Kurzbach (2.v.l.), eingerahmt von seiner Frau Ursula Linda Kurzbach (l.) und der Rats-Spitzenkandidatin der Grünen, Juliane Hilbricht. Zu den ersten Gratulanten gehörten die Grünen-Politikerin Martina Zsack-Möllmann (r.) und SPD-Parteichef Josef Neumann (2.v.r.). Im Hintergrund: Die SPD-Politiker Ernst Lauterjung und Ioanna Zacharaki.

Foto: Christian Beier

 Tim Kurzbach (SPD) bleibt Oberbürgermeister der Stadt Solingen. Mit 55,3 Prozent erhielt er bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen. Als der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen um 20.23 Uhr zur Wahlveranstaltung ins Theater und Konzerthaus kam, standen Politiker beider Parteien bereits zum Applaus bereit. 100 von 108 Bezirken waren da ausgezählt – der Stimmbalken von Kurzbach lag den ganzen Abend stabil über der magischen 50-Prozent-Grenze.

Kurzbach bedankte sich bei den Wahlhelfern und den Wahlkampfhelfern der beiden Parteien, die ihn unterstützt haben. „Es war ein intensiver Wahlkampf und eine prägende Erfahrung.“ Er dankte denen, die ihm persönlich den Rücken gestärkt haben. Psychisch und physisch sei er bis an das äußerste Maß gefordert worden. „Ohne die Kraft aus der Familie hätte ich ein solches Ergebnis nie erreichen können.“

Die Idee einer nachhaltigen Erneuerung der wachsenden Klingenstadt sei gut gelungen, sagte der 42-Jährige. Die Wahl sei ein beeindruckendes Zeichen, genau so weiterzumachen. Er betonte aber auch: „Ich strecke allen demokratischen Parteien die Hand aus, zum Wohle der Stadt zusammenzuarbeiten – so konstruktiv wie in der Vergangenheit.“

Abgeschlagen auf Platz zwei mit 27,5 Prozent der Stimmen landete CDU-Kandidat Carsten Becker. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, das macht mir nichts aus“, sagte Becker, der entgegen der Erwartungen die Stichwahl verpasst hat. Unter normalen Umständen wäre es sicher leichter gewesen, sich den Wählern zu präsentieren, so Becker weiter. „Aber auch, wenn ich einiges anders gemacht hätte: Tim Kurzbach will das beste für die Stadt. Ich wünsche ihm für die nächsten fünf Jahre eine glückliche Hand.“

Die Grünen dürfen
sich als Sieger fühlen

Ebenfalls als Sieger durften sich die Grünen fühlen. Hätten sie ebenfalls einen Kandidaten aufgestellt, wäre es mit Kurzbachs Sieg im ersten Wahlgang wohl nichts geworden. „Wir haben den Sieg von Tim Kurzbach mit ermöglicht und sind sehr zufrieden. Wir freuen uns, dass die gute Arbeit der letzten Jahre und die gute Arbeit in Krisenzeiten bestätigt wurden“, so Juliane Hilbricht, Spitzenkandidatin der Grünen für den Rat.

Platz drei ging an den FDP-Kandidaten Raoul Brattig mit 5 Prozent der Stimmen. Er zeigte sich enttäuscht: „Das Ergebnis ist ernüchternd, das Ziel war ein anderes. Es wird einen Tag brauchen, bis sich das gesetzt hat“, sagte der Liberale. Er hatte die Stichwahl als Mindestziel ausgegeben. Er wolle das Ergebnis in den kommenden Tagen – auch im Gespräch mit Bürgern – analysiere. Auf Platz vier landete der Kandidat der AfD, Andreas Lukisch.

Adrian Scheffels von der Linkspartei beendete die Wahl auf Rang fünf: „Da ist noch Luft nach oben, aber wir werden weiter dafür kämpfen, uns in der Stadtgesellschaft zu etablieren.“ Dabei wolle er weiterhin die Interessen derer vertreten, die aus Sicht der Linken abgehängt seien. Platz sechs erreichte der Kandidat der Bürgergemeinschaft für Solingen (BfS), Jan Michael Lange. „Die OB-Wahl war nicht unser Hauptpunkt, der Rat ärgert mich da mehr“, so der BfS-Politiker. Mit einem Sieg eines Bewerbers im ersten Wahlgang habe er nicht gerechnet. Corona habe sicher seinen Teil zu diesem Ergebnis beigetragen, auch in anderen Städten seien Freie Wählervereinigungen unter die Räder gekommen. „Und das Krisenmanagement von Tim Kurzbach war ja auch okay“, so Lange.

Auf dem siebten und letzten Platz fand sich Arnold Falkowski von der Freien Bürger Union (FBU) wieder. Er bedauerte, dass er seine Wähler nicht habe mobilisieren können, denen die FBU ein „vernünftiges Angebot unterbreitet“ habe.

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