Solarzellen an der Dachreling als Antrieb für die Klimaanlage

Bergischer Bildungspreis: 13 Autozulieferer lassen Schüler an Projekten der Zukunft tüfteln.

Wuppertal. Ideal wäre der faltbare Allrad-Lastwagen mit Rundumverglasung, der Beschleunigung eines Sportwagens und dem Verbrauch einer Mofa. Solange aber die Quadratur des Kreises nicht gelingt, bleibt Innovation in der Automobil- und Zulieferbranche ein weites Feld für Tüftler.

65 Oberstufenschüler aus zehn Wuppertaler, Remscheider und Solinger Gymnasien besuchten am Freitag die 13 Zulieferfirmen vom Unternehmerstammtisch Automotive. Dabei sollte der Nachwuchs Automotive von einer greifbaren Seite erleben und selbst an einem Projekt stricken, das Fahrspaß und Umweltverträglichkeit erhöhen könnte.

Anreiz war der vierte Bergische Bildungspreis, bei dem Notebooks und MP3-Player, vor allem aber der Kontakt zu den heimischen Firmen zu gewinnen waren. Denn jedem Teilnehmer ist bei Bedarf ein Praktikumsplatz bei einem der Unternehmen garantiert.

Der Schein trügt nicht, die Firmen möchten in der Tat Nachwuchs binden, allerdings nicht allein an sich, sondern auch ans Bergische. Mit 16 000 Mitarbeitern macht der Sektor immerhin 7,5 Prozent der Gesamtbeschäftigten in der Region aus, ein Anteil also, den es zu sichern gilt.

Was die Schüler an Ideen entwickeln, lässt sich laut Monika Kocks von WKW Erbslöh Automotive kaum in die Tat umsetzen. Gewünscht sei auch nur, dass sie sich im Team und mit Kreativität um ein fiktives Projekt kümmern. Die Präsentation mit anschließender Siegerehrung fand am Samstag in der Alten Papierfabrik in Elberfeld statt.

Für die Wuppertaler Babtec etwa hatten die Schüler eine Software zur Energieeinsparung erdacht. Schadstoffreduzierung durch Einsatz neuentwickelter Chemikalien gab es für die Remscheider Finova Feinschneidtechnik. Die Firma Hammerstein aus Solingen darf derweil den Leichtbausitz mit Umweltplakette ins Programm nehmen - jedenfalls virtuell.

Sieger wurden Schüler aus Remscheid und Solingen. Sie hatten sich für die Remscheider Firma AVL Schrick Gedanken über einen alternativen Hybridmotor gemacht. Platz zwei errang eine Schülergruppe unter anderem mit Julia Wetzchewald (CFG), Laura Rosenkranz (Gymnasium am Kothen) und Stephan Brosch (WDG).

Sie entwickelte für WKW Erbslöh Automotive eine Dachreling, die über kleine Turbinen und Solarzellen die Klimaanlage antreibt. Auf dem dritten Platz gab es Kautschukersatz durch Löwenzahn für die Vorwerk Autotec. Beteilgt waren Jan Berberich (CFG) und Nina Farwick (WDG).

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