Kommunalpolitik : Gezänk um den Stellvertreter des Stellvertreters
Wuppertal In Wuppertaler Bezirksvertretungen wird um die Posten gestritten. Es geht um Einfluss, Prestige und auch ums Geld.
Aus der Kommunalwahl 2020 ist die SPD mit 23 Ratsmandaten als Sieger hervorgegangen. Auch bei der Wahl der zehn Bezirksvertretungen lagen die Sozialdemokraten vorne. Das schlägt sich vor allem in der Besetzung der Bezirksbürgermeisterinnen und Bezirksbürgermeister nieder.
In neun der zehn Stadtteilgremien (die Abstimmung in der BV Oberbarmen steht noch aus) haben die Bezirksvertreter bereits abgestimmt. Sechs Bezirksvertretungen (Vohwinkel, Elberfeld, Heckinghausen, Ronsdorf, Cronenberg und Langerfeld-Beyenburg) werden nun von der SPD angeführt. Die CDU hat den Vorsitz in den Bezirken Uellendahl-Katernberg und Barmen. Die erste Bezirksbürgermeisterin der Grünen wurde im Stadtteilparlament Elberfeld-West gewählt – allerdings nur für die ersten zwei Jahre, dann übernimmt die CDU.
An der Basis knirschte es ganz offensichtlich im schwarz-grünen Kernbündnis, wovon die SPD zum Beispiel in Vohwinkel profitierte. Dass der Einfluss der Fraktionsspitze der Grünen und selbst der Vermittlungsversuch von Oberbürgermeister Schneidewind nicht ausreichten, um CDU und Grüne bei der Wahl des Vohwinkeler Bezirksbürgermeisters auf eine Linie zu bringen, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Zusammenarbeit von CDU und Grünen immer wieder neu ausgehandelt werden muss und kein Selbstläufer sein wird.
Es geht um Einfluss, Prestige –
und es geht auch ums Geld
Bei der Wahl der Bezirksbürgermeister und ihrer Stellvertreter geht es um Einfluss, Prestige und Geld. Mit ihrer durchaus zeitaufwendigen Arbeit können die Kommunalpolitiker in der Bezirksvertretung keine Reichtümer erwerben. Mit einer Aufwandsentschädigung für das Studium von Verwaltungsvorlagen und für stundenlange Sitzungen dürfen sie allerdings rechnen. Die Mitglieder der Bezirksvertretungen Barmen und Elberfeld (Bezirke mit mehr als 50.000 Einwohnern) erhalten 248,20 Euro monatlich, für die übrigen Bezirksvertretungen gilt der Satz von 217,40 pro Monat. Höher fällt die Pauschale für den Bezirksbürgermeister aus, der zusätzlich Anspruch auf den zweifachen Satz der Aufwandsentschädigung hat. In Barmen und Elberfeld wird die Arbeit des Bezirksbürgermeisters also mit knapp 750 Euro monatlich vergütet.
Die Stellvertreter des Bezirksbürgermeisters erhalten den doppelten Satz der Pauschale. Für Barmen und Elberfeld sind das rund 500 Euro im Monat, in den anderen Bezirken rund 435 Euro.