Schulzeit : So sauber sollten Schulen sein
Lehrer fordern, dass häufiger geputzt wird. Die GEW will, dass die Stadt die Kosten übernimmt.
Mit der Sauberkeit der Schulgebäude sind viele Lehrer nicht zufrieden. Sie klagen über schmutzige Böden, Staub in Regalen und klebrige Türklinken. Ein Runder Tisch aus Vertretern von Schulen, Schulamt, Gebäudemanagement (GMW) und Lehrergewerkschaft GEW diskutiert über mögliche Verbesserungen. Aktuell prüft die Verwaltung, ob statt Privatunternehmen wieder die Stadt die Schulreinigung übernehmen soll. Darüber hinaus sollen externe Berater nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Anfang des Jahres Schulen befragt, dabei einige kritische Rückmeldungen erhalten: „Unzureichend“, „hygienisch schwierig“ oder „extrem schlecht“ lauten Urteile zur Reinigungssituation. Viele betonen, dass die Putzkräfte sich bemühen, aber nicht genug Zeit hätten.
„Die Putzkräfte geben ihr Bestes“, versichert auch Andrea Oppermann, Leiterin der Grundschule an der Marienstraße. Aber die Zeit reiche nicht, um alle Staubflocken aus den Ecken zu holen. Die Tische würden nur zwei- bis dreimal pro Woche abgewischt. „Wenn ich bedenke, dass die Kinder täglich daran frühstücken und malen, müssten sie täglich gewischt werden“, findet sie.
Gitta Greiff, Leiterin der Grundschule Hainstraße, zeigt auf: „Wenn es regnet, muss das Treppenhaus intensiver gereinigt werden.“ Nicht immer gelinge es den Putzkräften, ihre Arbeit entsprechend einzuteilen. Und sie verweist darauf, dass in Klassenzimmern heute viel mehr Möbel und Gegenstände stehen – Putzen also aufwändiger ist als früher.
Richard Voß vom Leitungsteam der GEW Wuppertal führt das Zeitproblem darauf zurück, dass sich bei Ausschreibungen der Stadt die Firmen unterbieten mit ihren Angeboten, auf diese Weise die Arbeitszeit immer weiter verkürzt werde. Leidtragende seien die Putzleute. Deshalb sei die GEW dafür, dass die Stadt diese Arbeit wieder übernimmt.