Busfahrer So nett können Wuppertaler Busfahrer sein - Fahrgast sagt Danke

Ein Fahrer war so geduldig und hilfsbereit, dass sich ein Fahrgast bei der WZ meldete.

Busfahrer: So nett können Wuppertaler Busfahrer sein - Fahrgast sagt Danke
Foto: Fischer, Andreas (f22)

Wuppertal. Wann hat man das schon? Eine Busfahrt, die einem den Sonntag verschönert. Und zwar so sehr, dass man sein Erlebnis gleich der Zeitung schildern möchte. Christine Kersting ist genau das passiert. Sie schrieb uns einen Brief über die Fahrt mit dem „Busfahrer mit Herz“.

Denn kürzlich ist sie an einem Sonntag mit der Linie 628 von der Hamburg Treppe nach Barmen gefahren. „Gleich beim Start an der Hamburger Treppe fiel mir auf, dass das ein Fahrer war, der nicht nur Dienst nach Vorschrift machte“, schrieb sie. Denn der Fahrer wartete auf „heranhetzende“ Leute, die noch einsteigen wollten und öffnete diesen die Tür - sogar „mit freundlichen Worten“. Auch half er Ortsfremden bei der Orientierung und dabei, „richtig an ihr Ziel zu kommen“, was „bisweilen gar nicht so einfach“ war. Etwa weil der Fragende kaum Deutsch sprach. Schon das hat Kersting beeindruckt.

Aber am meisten war sie angetan davon, wie der Fahrer reagierte, als eine Frau im Bus stürzte. Die Dame mit Rollator habe an der Haltestelle „Im Springen“ aussteigen wollen, sei aber vorher über den Rollator gestolpert und auf den Rücken geknallt. „Das sah sehr gefährlich aus, einige Passagiere wollten helfen, da hielt der Bus auch schon und der Fahrer war zur Stelle.“ Er bat die Frau, die inzwischen „recht verstört am Fenster stand, sich zu setzen.“ Als sie trotzdem aussteigen wollte, habe der Fahrer sie nicht alleine auf die Straßen lassen wollen. Der Fahrer sei sehr besorgt gewesen und habe die Frau energisch gebeten, erst auf dem Rückweg auszusteigen, wenn sie sich gut genug fühle. „Ein solches Verhalten habe ich noch nie erlebt“, sagt Kersting. „Wenn es seine eigene Mutter gewesen wäre, hätte er nicht anders reagieren können.“ Ihrer Meinung nach, hätte er eine Auszeichnung verdient.

Auch die Stadtwerke freuen sich über so ein Verhalten. „Absolut vorbildlich“, lobt WSW-Sprecher Holger Stephan. Wenn es einem Fahrgast nicht gut gehe - oder einem Menschen draußen - könnten die Busfahrer schnell per Funk Hilfe holen. Sich persönlich zu kümmern, sei aber am Besten. Da spielt auch der Fahrplan keine Rolle. „Der Mensch steht im Mittelpunkt“, sagt Stephan.

Auch die Rücksichtnahme auf die verspäteten Gäste und die Hilfe für Ortsfremde findet Stephan „super“. „So würden wir uns das von allen wünschen“, sagt er. Wobei er hier einschränkt, dass die Fahrer natürlich den Fahrplan im Blick behalten müssten. Generell liege das im eigenen Ermessen. Aber vor allem sei das für ihn, den Nahverkehr und die Stadtwerke hilfreich. „Alle, die das mitbekommen haben, haben jetzt sicher ein besseres Bild von diesem Mann und dem Busfahren generell.

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