Einzelhandel : So geht es den Läden in der Wuppertaler City, die noch öffnen
Wuppertal Rundgang in der Elberfelder Innenstadt zeichnet teilweise das Bild einer Geisterstadt.
Viele Rollläden der angesiedelten Geschäfte sind unten, die Lichter in den meisten Fällen aus. Vereinzelt sind beleuchtete Schaufenster zu sehen von den Shops, die Abholdienste anbieten – für Bücher oder Spielzeug. Essen „to go“ ist bei manchen Restaurants und Food-Ständen zwar möglich. Davor zu sehen ist aber kaum jemand. Nur vor den Lebensmittelgeschäften und Drogerien bilden sich lange Schlangen. Auf dem Boden sind überall Hinweise – Maske tragen, Abstand halten, 1,5 Meter, vier Stufen auf der Rolltreppe.
„Es ist eine Katastrophe“, sagt Celal Kizil angesichts der aktuellen Corona-Situation. Sein Bruder ist der Inhaber des Obst- und Gemüsestandes „Früchtekorb Izci“ in den City-Arkaden. Die Miete müsste weiterhin vollständig bezahlt werden, obwohl die Einnahmen fehlten. Es bestehe Unsicherheit. „Wir wissen auch nicht, wie es so weitergehen soll“, sagt Kizil.
City-Center fühlt sich an
wie eine Geisterstadt
Beinahe nebenan ist das Reformhaus Bacher, in dem unter anderem Naturprodukte und Bio-Lebensmittel zu finden sind. Susanne Dönninghaus arbeitet dort bereits seit elf Jahren. „Arbeitstechnisch ist es schon dunkel und gruselig. Es ist wie eine kleine Geisterstadt“, sagte sie und legte nahe: „Wir sind aber dankbar und froh dafür, dass wir offen haben dürfen.“ Einbußen gebe es allemal, gerade am Wochenende fehle die Laufkundschaft. Doch das betreffe jeden. „Das schweißt auch zusammen“, geht Dönninghaus auf das gute Verhältnis der Mitarbeiter untereinander im City-Center ein.
Während in den unteren Etagen noch ein wenig Leben herrscht, ist oben tatsächlich die Stimmung einer verlassenen Geisterstadt zu spüren. Absperrbänder sind über mehrere Stuhl- und Tischreihen im Gastronomie-Bereich gelegt, genauso wie über die Spielmöglichkeiten für Kinder, die hier sonst per Münzeinwurf Runden auf bunten Autos drehen konnten. Bewegung ist nur auf den Werbetafeln zu sehen, in denen in regelmäßiger Abfolge die neuesten Trends, Urlaubsziele und Co. gezeigt werden, wie die Huka Falls in Neuseeland. Gerd Henke betrachtet diese gerade. „Es ist ein bisschen unheimlich“, antwortet er auf die Frage, wie er die Atmosphäre wahrnehme. „Es ist natürlich auch nicht schön, wenn man mit der Maske rumlaufen muss, aber es ist wichtig, damit wir dann vielleicht wieder im Mai oder Juni in den Urlaub fliegen können.“
Normalität wünsche er sich, und gerade als Rentner auch einmal wieder die Möglichkeit, sich in Cafés zu setzen, um vor Ort etwas trinken und essen zu können. „Die Stimmung ist nicht gut, das bleibt auch nicht aus, wenn der Lockdown anhält“, bemerkt er.