Bienentag : So geht es den Bienen in Wuppertal
Zum Weltbienentag haben wir Imker gefragt, wie es den Bestäubern und Honigproduzenten in Wuppertal ergeht.
Heute, am 20. Mai, ist Weltbienentag. 2018 hat haben die Vereinten Nationen den Tag ausgerufen, um die Relevanz der Biene zu unterstreichen und sie anzuerkennen. Und um darauf aufmerksam zu machen, dass die Populationen zurückgehen und die Biene zu schützen ist. Daher die Frage: Wie geht es den Bienen? „Generell gut“, sagt die Bienensachverständige des Bienenzuchtvereins Cronenbergs, Gabriele Gerwatowski. Sie nennt dafür mehrere Gründe.
Zum einen sei die Zahl der Imker und Bienenvölker gestiegen. In Cronenberg gibt es ihr zufolge allein 93 aktive Mitglieder, die etwa 760 Bienenvölker halten. Im Vohwinkeler Verein, in dem Michael Ernst, der Kreisvorsitzende der Imkerschaft Wuppertal-Radevormwald, Mitglied ist, ist etwa auch der Altersschnitt von 64 auf 56 Jahre gesunken. Im ganzen Kreis gibt es laut Ernst mittlerweile sogar 1500 Völker. Das beinhaltet die Imkervereine Cronenberg, Vohwinkel, Barmen, Langerfeld und Radevormwald. Alles gute Zeichen. Es interessieren sich wieder mehr Menschen für die Imkerei.
Die Versorgungslage der Bienen ist in der Stadt sehr gut
Zum anderen sagt Gerwatowski, sei die Trachtlage, also die Versorgungslage der Bienen, sehr gut im Stadtgebiet. Das liege an den vielen Parks, Friedhöfen, Kleingartenanlagen und Naturschutzgebieten. Das ist wichtig für die Bienen, denn „die Biene benötigt besonders im Frühjahr, aber auch im Spätsommer, eine gute Pollenversorgung, sprich Eiweiß, damit die jungen Larven und Bienen sich gut entwickeln können und die heranwachsenden Winterbienen sich ein entsprechendes Fettpolster zulegen können, um im Winter die Königin versorgen zu können“. Im weiteren Jahresverlauf gehe es um Nektar- und Honigtauquellen, damit die Bienen „Flugbenzin“ und Energie fürs Tagesgeschäft haben. Bienen sind fleißig, sie fliegen bis zu 30 Mal am Tag aus dem Bienenstock und besuchen je 200 bis 300 Blüten. Außerdem müssen sie sich ihren Wintervorrat anlegen.
Zudem sei positiv für die Bienen, dass es Landwirtschaft nur in den Randgebieten der Stadt gebe, wo Monokulturen und Pestizide, den Bienen unter Umständen schadeten, so Gerwatowski.
Michael Ernst sieht das genauso. Gleichzeitig weiß er, dass nicht alles gut ist. Zwar sei die steigende Zahl von Imkern und Bienenvölkern generell positiv, aber eben auch mit Vorsicht zu genießen. Einerseits sorgen die Imker für ihre Völker und deren Gesundheit. Viele Imker können also sehr gut für den Bienenbestand sein. Andererseits, so Ernst, gehe das nur mit Fortbildungen und intensiver Pflege einher, mahnt er, die Imkerei ernst zu nehmen. Sonst sei die Gefahr für Schäden groß.