Skandal um Pferdefleisch: Lasagne-Probe wird überprüft

Auch im Städtedreieck sind die Verbraucher nach wie vor verunsichert. Das bergische Veterinäramt reagiert bei Rückrufen auf Landes-Anweisung.

Wuppertal. Während der Pferdefleisch-Skandal und die „Bereinigung“ verdächtiger Sortimente in Supermärkten auch unter Wuppertaler Verbrauchern für Diskussionen und Verunsicherung sorgen, läuft die Überwachung großer Rückruf-Aktionen in erster Linie unter der Regie des Landes. Das berichtete das bergische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (BVLA) — mit Sitz in Solingen — am Montag auf Nachfrage unserer Zeitung.

Im Rahmen eine routinemäßigen Lebensmittelkontrolle — also ohne Vorliegen einer konkreten Warnmeldung — wurde in einem Wuppertaler Unternehmen eine Probe genommen: Untersucht wird eine Bolognese-Lasagne auf Spuren von Pferdfleisch. Das Ergebnis der Analyse liege allerdings noch nicht vor, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann.

Grundsätzlich greift auch bei diesem Lebensmittel-Skandal das so genannte Schnellwarnsystem auf Landesebene: Es setzt im konkreten Verdachtsfall beim Großlager und bei Dispositionslisten an. Aus denen geht hervor, wohin die fraglichen Waren geliefert worden sind. Und das gilt nicht nur für Lebens-, sondern zum Beispiel auch für Futtermittel — wie es sich erst im Frühjahr 2011 beim Dioxin-Skandal gezeigt hat. Damals ging es um Hühnereier.

Sobald eine Alarmmeldung vorliegt, setzt sich das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Recklinghausen direkt mit den lokalen und regionalen Behörden in Verbindung — nach Auswertung besagter Lieferlisten. In diesem Fall muss dann das bergische Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt den Rückruf in Wuppertal, Solingen und Remscheid beaufsichtigen.

Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, wiederholt im Grunde genommen das, was er bei jedem neuen Lebensmittelskandal in Erinnerung ruft: Solange Lebensmittel in erster Linie auf möglichst niedrige Preise hin gekauft werden, werde es solche Fälle immer wieder geben. Aber selbst, wer aus nachvollziehbaren Gründen möglichst billiges Essen kaufe, habe Anspruch auf dessen Unbedenklichkeit und einwandfreie Auszeichnung. Viel größere Sorge bereite ihm als Landwirt derzeit allerdings die Vogelgrippe in Brandenburg und das aggressive Rindervirus am Niederrhein. Aber beides gehe im Pferdefleisch-Skandal unter. „Und in drei Wochen ist das Thema vergessen.“

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