Sind die Bühnen 2013 pleite?

Wirtschaftsplan für 2011/2012 weist aus, dass das Eigenkapital der Wuppertaler Bühnen bald aufgezehrt ist.

Wuppertal. Dem Haupt- und Finanzausschuss wird die prekäre Lage der Wuppertaler Bühnen am heutigen Dienstag nochmals deutlich vor Augen geführt: Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2009/2010 weist mit rund 241.000 Euro ein dickes Minus aus. Und: Noch mehr Sorgenfalten dürfte den 232 Mitarbeitern und den Freunden der Bühnen ins Gesicht treiben, dass aus dem Wirtschaftsplan hervorgeht, dass das Unternehmen spätestens 2013 überschuldet ist. Dann ist das Eigenkapital (2008 noch mehr als eine Million Euro und aktuell 734.000 Euro), komplett aufgezehrt.

Wie die WZ berichtete, haben die Bühnen mit 77.304 Zuschauern im Vergleich zum Vorjahr rund 15.000 Gäste verloren. Damit gehen Einnahmeverluste einher. Auch bei den Gastspielen habe man weniger eingenommen und so auch weniger für Wuppertal werben können.

Als Gründe für den deutlichen Besuchereinbruch sieht der Kaufmännische Leiter Enno Schaarwächter einerseits die Tatsache, dass der Betrieb durch die mögliche Kürzung des Betriebskostenzuschusses seitens der Stadt von 10,8 Millionen um jährlich zwei Millionen Euro, „eine erhebliche Störung“ erfahren habe. „Außerdem haben wir allein beim Familienstück rund 10.000 Gäste verloren, weil die Möglichkeiten zur Vorstellung eines großen Stücks eingeschränkt sind“, sagt er. Im Kleinen Schauspielhaus an der Kluse stehen nur 126 Plätze, gegenüber in der Oper 750 Plätze, zur Verfügung.

Schaarwächter: „Dass die Bühnen kein Geld aus dem Fenster werfen, ist unstrittig. Wir haben ein strukturelles Problem und warten auf die Entscheidung, wie es weitergehen soll.“ Selbst der sechsstellige Zuwachs beim Landeszuschuss nach der Genehmigung des NRW-Haushalts bedeute allenfalls einen Aufschub.

„Die Politik entscheidet im Sommer, abhängig davon, ob das Land die 20 Prozent der Betriebskosten übernimmt“, so Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU).

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