Sind das Stolperkanten oder nicht?

An Gleis 3 kann man unter den Lochbändern durchschauen, doch die Bahn sieht keine Gefahr.

Vohwinkel. Ein Bauschild auf dem Vorplatz am Bahnhof Vohwinkel informiert bereits seit längerem darüber, dass sich etwas tun soll. Mit dem Titel "Sonderprogramm Personenbahnhöfe" weckte die Bahn bei den Nutzern damit so manche Hoffnung auf Besserung. Auf Nachfrage wurde dabei aber schnell klar, dass sich dieses Programm zumindest in Vohwinkel in einem sehr engen Rahmen bewegt.

Nun allerdings trauen etliche Nutzer des Bahnhofs ihren Augen nicht - zumindest, wenn sie an Gleis 3 zu tun haben. Denn die dort mittlerweile von der Bahnsteigkante aus in Richtung Bahnsteig reihenweise angebrachten Lochbänder stellen nach Ansicht von Bahnnutzern, die sich bei der WZ gemeldet haben, vor allem eins dar: Gefährliche Stolperkanten.

Tatsächlich ziehen sich diese Lochbänder alles andere als ebenerdig und am Boden aufliegend über den Bahnsteig. Außerdem befinden sie sich nun wahrlich in unmittelbarer Nähe der Bahnsteigkante. Von Stolperfallen kann aber nach Ansicht der Deutschen Bahn trotzdem keine Rede sein. Dort heißt es auf Nachfrage der WZ: "Eine Begehung hat ergeben, dass die Bänder dort so flach aufliegen, dass keine Stolpergefahr besteht. Dies wurde auch vom Eisenbahnbundesamt (Aufsichtsbehörde) so gesehen." Das ist genau die Behörde, an die sich auch ein Bahnnutzer gewendet hatte, um auf den Missstand aufmerksam zu machen.

Unklar ist bei der Deutschen Bahn zudem noch, wie lange dieser Zustand den Bahnreisenden noch erhalten bleibt.

Klar ist, dass die Bänder dort schon seit einigen Tagen angebracht sind - und eine Funktion haben. Sie halten nämlich die Bretter fest, hinter denen an der Bahnsteigkante frischer Beton zur Reparatur der Kante angebracht wurde. So richtig frisch ist dieser Beton nun allerdings auch nicht mehr.

Noch im Laufe dieses Jahres soll der Bahnsteig aber aus Mitteln des Konjunkturpakets II erneuert werden. Dabei handelt es sich sich nach WZ-Informationen jedoch nicht um eine eigentlich gewünschte Sanierung des Bahnhofs, sondern um Reparaturen und Erneuerungen. Das Geld soll unter anderem in die Beleuchtung der Bahnsteige fließen - um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu stärken, wie es im April hieß.

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