Sex-Anzeige: Stadt prüft Kündigung von Slawigs Fahrer

Wuppertal. Dem langjährigen Fahrer des Wuppertaler Stadtdirektors Johannes Slawig (CDU) droht die Kündigung. Wie die Polizei bestätigt, hat eine 47 Jahre alte Frau aus Kamen Ende des vergangenen Jahres den Fahrer Slawigs wegen Erpressung angezeigt.

Der Wuppertaler sei seinerzeit vorübergehend festgenommen und nach seiner Befragung umgehend wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Die Frau soll ausgesagt haben, der Fahrer habe gedroht, ein Video, das sie und den Wuppertaler beim Sex zeige, ins Internet zu stellen. Eine Polizeisprecherin stellte am Donnerstag gegenüber der WZ klar, dass noch nicht feststehe, ob die Vorwürfe zutreffend sind.

Unter anderem sei noch nicht klar, ob es ein solches Video tatsächlich gibt.
Die Stadt Wuppertal hat allerdings erste Konsequenzen gezogen: Der langjährige Fahrer wurde, nachdem er Urlaubstage und Freizeitausgleich abgebaut hatte, freigestellt — bei vollen Bezügen.

Slawig — als Stadtdirektor auch für Personalfragen zuständig — sagte der WZ am Donnerstag auf Nachfrage, dass der langjährige Chauffeur in dieser Woche über einen Rechtsanwalt zu den Vorwürfen Stellung bezogen hat. Die Aussage werde man „sehr genau“ prüfen, und dann nächste Woche entscheiden, ob dem Fahrer gekündigt wird. Unter anderem steht auch die Frage im Raum, ob der Chauffeur unerlaubt mit dem Dienst-Mercedes der Stadtspitze zu diversen Treffen in Kamen gefahren ist.

Abseits von dienstrechtlichen Bewertungen zeigte sich Slawig „persönlich enttäuscht“: „Das Vertrauensverhältnis ist zerstört“, sagte er der WZ und erklärt kategorisch: „Von ihm werde ich mich nicht mehr fahren lassen.“

Zu Fuß gehen muss Wuppertals Stadtdirektor allerdings nicht: Für ihn steht ein Ersatzfahrer bereit. Die Ermittlungen dauern an.

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