Seiteneinsteigerklassen: 270 Plätze für Kinder aus dem Ausland

Die Seiteneinsteigerklassen gibt es demnächst erstmals auch am Dörpfeld-Gymnasium und an zwei Berufskollegs.

Wuppertal. In sogenannten Seiteneinsteigerklassen werden diejenigen Schüler unterrichtet, die, meistens aus dem europäischen Ausland stammend, zumindest noch Nachholbedarf in Deutsch haben. Maximal zwei Jahre lang verbeiben sie in solch einer Klasse. Häufig beherrschen sie die deutsche Sprache aber schon sehr viel früher so gut, dass sie in eine normale Klasse wechseln — oder zuvor schlicht die Stadt wieder zusammen mit ihren Familien verlassen.

Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden solche Seiteneinsteigerklassen erstmals auch in einem Wuppertaler Gymnasium (Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium) sowie in zwei Berufskollegs (Werther Brücke und Am Kothen) eingerichtet.

Mehr als 270 Kinder werden ab dem kommenden Schuljahr eine Seiteneinsteigerklasse besuchen. Doch das ist aufgrund der häufigen Wechsel nur eine Momentaufnahme, wie die Schulräte Ursula Gondolf und Michael Fischer erklären. Dass der Bedarf nach solchen Plätzen auch aufgrund höherer Zuwanderungszahlen immer größer wird, belegt auch folgende Erkenntnis: Früher kamen diese Kinder in drei Grundschulklassen unter. Heute sind es bereits sieben.

Das zeigt zudem, dass die Zuwanderer früher eher mit größeren Kindern nach Deutschland kamen, heute jedoch sehr häufig auch mit kleineren Kindern.

Eine Besonderheit, die es so nach Angaben von Schuldezernent Matthias Nocke und Sabine Fahrenkrog vom Stadtbetrieb Schulen nur selten in NRW gibt: In Wuppertal sind Seiteneinsteigerklassen künftig in jeder Schulform zu finden. Und die in diesen Klassen erzielten Lernerfolge sind teilweise wahrlich überzeugend. Und zwar, obwohl Kinder in diesen Gruppen vor dem Besuch einer Seiteneinsteigerklasse teilweise schon extrem bildungsfern aufgewachsen sind.

Im vergangenen und gerade erst zu Ende gegangenen Schuljahr waren die Seiteneinsteigerklassen übrigens quasi bis auf den letzten Platz ausgebucht. Und eine Vorhersage, ob die aktuell zur Verfügung stehende Zahl der Plätze ausreicht, ist nicht verlässlich zu treffen. Die Stadt rechnet jedoch erneut mit Engpässen beziehungsweise fehlenden Plätzen in diesen Klassen.

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