Wuppertal Seilbahn-Debatte am WZ-Mobil: „Nicht einmal die Busse nach Cronenberg sind voll“

Am WZ-Mobil diskutieren die Leser den Vorschlag, eine Seilbahn bis nach Cronenberg zu führen.

Wuppertal: Seilbahn-Debatte am WZ-Mobil: „Nicht einmal die Busse nach Cronenberg sind voll“
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Seilbahn ist und bleibt ein Streitthema — lange bevor ein richtiger Entscheidungsfindungsprozess begonnen hat. Mit dem Vorschlag Hartmut Stillers (FDP), die Seilbahn über Küllenhahn hinaus bis nach Cronenberg zu verlängern, hat das WSW-Aufsichtsratmitglied erneut einen Nerv getroffen. Am WZ—Mobil haben sich Leser dazu geäußert — genauso wie die Interessengruppen Pro und Contra Seilbahn.

Klaus Busch hielt den Vorschlag für einen Witz. „Als ich den Artikel las, dachte ich, es sei der 1. April“, sagt er. Die Seilbahn-Verlängerung sei nur für Studenten interessant, damit die bequemer nach Cronenberg kämen. Dabei sei die öffentliche Nachverkehrsanbindung doch gut. „Die kann besser nicht sein.“

So sieht das auch Christa Sajons. „Die Anbindung ist bereits optimal“, sagt sie. Sie ist gegen die Seilbahn. Die Stadt habe genügend finanzielle Probleme und Großprojekte.

Auch Stephan Ladwig ist skeptisch. „Ob es einen Bedarf für die Verlängerung gibt?“, fragt er. Die Busse, die nach Cronenberg fahren, seien nicht gerade voll. Wenn es einen Bedarf gebe, sei er dafür, sagt er, aber das müsse klar nachgewiesen werden. „Aber nicht nur als Lustprojekt“. Die Seilbahn in Koblenz findet er schön, wenn es eine in Wuppertal gebe, würde er auch einmal im Jahr damit fahren. Und das sei der Punkt: denn „Geld verballern, nur weil es schön ist — damit habe ich ein Problem.“

Edith Itterk sieht die Lärmbelästigung als Argument dagegen. „Die Lärmbelästigung für die Anwohner wäre zu hoch.“ Auch die Kosten — Harmut Stiller sprach von 15 bis 20 Millionen für die zusätzlichen drei Kilometer — würden sowieso überschritten. Obwohl die Stadt kein Geld habe.

Peter Vorsteher (Grüne) sieht das anders. Als Vorstand der Initiative Pro Seilbahn findet er: „Das sollte man prüfen.“ Angesichts der Verkehrssituation an der Hastener Straße, sollten solche Alternativen zum Individualverkehr diskutiert werden. Vor allem angesichts eines großen Kundenstammes — etwa Schüler, die zum Schulzentrum Süd oder zur Gesamtschule Ronsdorf müssen. „Nur die Frage nach den Kosten und einem Standort für die Station müssten geprüft werden.“

Der Geschäftsführer der Seilbahn-Befürworter, Axel Sindram, sieht die Kosten einer Verlängerung als Argument dafür: „Viele Kosten sind dann schon angefallen, wodurch die Verlängerung nur günstiger wird.“

Ralf Reiferth von der Bürgerinitiative Seilbahnfreies Wuppertal hält dagegen: „Das sind nur Träume. Wir stützen uns dagegen auf Fakten.“ Er sagt, die Verlängerung — wie die Seilbahn an sich — würde nicht rentabel sein. Stationen und Betriebskosten würden nicht berücksichtigt. Und sie würde vielen Anwohnern nichts bringen. Denn wer beim Lidl aussteigen wollte — würde nur drüber hinwegschweben.

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