Seenotrettung auf der Ostsee

Schiff mit dem Namen der Stadt ist vor Schleswig-Holstein unterwegs.

Seenotrettung auf der Ostsee
Foto: DGzRS/Die Seenotretter

Maasholm/Wuppertal. Weit im Norden Schleswig-Holsteins hat der Name Wuppertal ganz besondere Bedeutung: Er verheißt Seeleuten und Wassersportlern gleichermaßen schnelle Hilfe. Das Seenotrettungsboot „Wuppertal“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war 2015 rund 20 Mal auf der Ostsee vor seiner Station Maasholm im Einsatz. „An Bord reicht der Platz nicht aus, aber in unserem Stationsgebäude hängt eine Wuppertaler Flagge“, berichtet Seenotretter Andreas Doose.

Nach 21 Jahren als freiwilliger Vormann hat der 47-Jährige das Ehrenamt in diesem Jahr an seinen Nachfolger Steffen Ottsen (25) übergeben. Gemeinsam haben die beiden schon einmal Wuppertal besucht: „Natürlich sind wir Schwebebahn gefahren, das war schon beeindruckend“, sagt Doose. Für seine freiwilligen Kollegen der „Wuppertal“ geht in diesen Tagen das dritte volle Jahr mit ihrem Boot unter dem Namen der Stadt im Bergischen Land zu Ende. Das 1993 als „Butt“ gebaute, sieben Meter lange und rund 24 Knoten (etwa 45 km/h) schnelle Spezialschiff war im September 2012 auf den Namen „Wuppertal“ umgetauft worden. Damit dankte die DGzRS einer Projektgruppe und vielen regelmäßigen Förderern der Seenotretter aus der Stadt. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit der Freiwilligen-Station Maasholm über mehrere Jahre zu finanzieren. Historische Vorbilder für die Aktion waren die Ruderrettungsboote „Barmen“ und „Elberfeld“ der DGzRS aus dem 19. Jahrhundert. Ihre Anschaffung ging seinerzeit ebenfalls auf Initiativen aus dem Bergischen Land zurück.

Seenotrettung hat große Tradition, in Wuppertal und in Maasholm: 2015 blickte die DGzRS auf ihr 150-jähriges Bestehen zurück. Zum Jubiläum richtete sich die Aufmerksamkeit auch auf die Maasholmer Seenotretter. Unter anderem nahmen sie an einer internationalen Großübung teil, sind prominent im DGzRS-Jubiläumsbildband vertreten und Teil einer Dokumentation im NDR-Fernsehen gewesen.

Nachdem sich in Maasholm im Herbst nach und nach der Yachthafen geleert hat, ist jetzt auch für das Seenotrettungsboot „Wuppertal“ die Saison zu Ende. Wie in den Vorjahren ist das Boot aus dem Wasser geholt worden, um das Material zu schonen. Im Winter ist die Abdeckung des Reviers durch die „Nis Randers“ und ihr Tochterboot „Onkel Willi“ gewährleistet. Neben den rund 20 Einsätzen der „Wuppertal“ in 2015 ist die „Nis Randers“ rund 100 weitere Einsätze gefahren.

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Zur Erfüllung ihrer Aufgaben hält sie rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 54 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit - rund um die Uhr, bei jedem Wetter.

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